Die Preise von Notebooks über die Distributionskanäle in den meisten westeuropäischen Ländern sind in den letzten Wochen angestiegen, wie aus einem neuen Preisindex hervorgeht, der vom IT-Marktforschungsunternehmen Context entwickelt wurde.
Regelmässige Berechnungen des durchschnittlichen Verkaufspreises (ASP) werden durch einfache Division der Gesamteinnahmen für eine Kategorie durch die verkauften Einheiten vorgenommen. Diesem Verfahren mangelt es jedoch an Granularität, da die Analysten nicht erkennen können, ob Änderungen auf Preisschwankungen bei den Produkten oder auf den Produktmix, der gekauft wird, zurückzuführen sind, so
Context.
Der neue wöchentliche Produktpreis-Trendindex von Context nimmt daher neu den Durchschnittspreis jedes Produkts und verfolgt und indexiert ihn, um eine genauere Messung der tatsächlichen Preisänderungen zu ermöglichen. Der Index wurde respektive wird in Woche 0 der Covidpandemie in jedem Land auf 100 gesetzt.
In den meisten westeuropäischen Ländern zeigt der Index zehn bis zwölf Wochen nach Beginn der Pandemie über 100 Punkte an: Spanien (102), Grossbritannien (102,3), Deutschland (102,7), Frankreich (103,3), Italien (104,1), Österreich (105,4) und Norwegen (108,5). Nur zwei Länder - Finnland (99,7) und Belgien (99) - fielen knapp unter ihren Startindex für Woche 0.
Der Preisanstieg in der gesamten Region sei auf eine Mischung verschiedener Faktoren zurückzuführen, darunter eine hohe Nachfrage und zusätzliche Kosten für die Versorgungskette und andere Kosten, die der IT-Channel in den Wochen nach den von Covid verursachten Regierungssperren verkraften musste.
Der Absatz von Notebook-Einheiten hat sich in den letzten Wochen ebenfalls stark entwickelt und dazu beigetragen, dass die Umsätze im Bereich Mobile Computing in den vier Wochen bis zum 17. Mai (Woche 20) im Vergleich zum Vorjahr um 77 Prozent oder 174 Millionen Euro gestiegen sind.
Trotz weniger Handelstage in der ersten Maihälfte verzeichneten Business Notebooks im Jahresvergleich ein starkes Wachstum von 76 Prozent (auf 484'000 Einheiten) und 49 Prozent bei Verbraucher-Notebooks (auf 329'000 Einheiten). Damit setzte sich der positive Trend vom April fort.
Im Gegensatz dazu blieb die Desktop-Performance im Jahresvergleich Anfang Mai schwach, was auf eine strukturelle Verlagerung auf mobile Geräte, die Verschiebung oder Stornierung grosser Projekte und ein starkes, durch die Windows 10-Migrationen bedingtes Wachstum im letzten Jahr zurückzuführen sei.
(swe)