UMB schluckt Ubitec und Meshtec
Quelle: UMB

UMB schluckt Ubitec und Meshtec

Der IT-Dienstleister UMB kauft mit Ubitec und Meshtec Entwickler- und Cloud-Expertise ein. UMB-CEO Matthias Keller (Bild) zu den Übernahmen und zur gesunden Firmenkulturpflege.
3. Mai 2021

     

Der IT-Dienstleister UMB aus Cham hat per Anfang Mai die Akquisition zweier Schweizer Start-ups bekannt gegeben: Sowohl die Softwareschmiede Ubitec aus Wallisellen wie auch der Cloud-Spezialist Meshtec stossen zum Unternehmen. Mit den rund 50 Mitarbeitern vom Ubitec und einer Handvoll Spezialisten von Meshtec wächst die Mannschaft von UMB damit auf mehr als 500 Mitarbeiter an. Alle neuen Mitarbeiter werden vollumfänglich in UMB integriert, das Ubitec-Kader wird ausserdem in die Führung von UMB eingebunden.


Weiter gewinnt der Dienstleister mit dem Ubitec-Entwicklungsstandort in Ho Chi Minh City (Vietnam) einen neuen Aussenposten zu den bestehenden Standorten in der Schweiz und in Madrid dazu. Das neue Office in Vietnam, so UMB-CEO Matthias Keller (Bild), sei auch für den Zugriff auf einen weiteren Fachkräftemarkt mit "hervorragend ausgebildeten Fachkräften" von hoher Relevanz für UMB. Die Übernahmen folgen der qualitativen Wachstumsstrategie, die UMB seit Bestehen verfolgt, und keinem quantitativen Wachstumsgedanken, so der CEO weiter auf die Frage, ob die beiden Akquisitionen der Start einer ausgedehnten Einkaufstour von UMB sind.

Software-Lösungen und Cloud-Migrationen

Das angesprochene qualitative Wachstum sieht im Kontext dieser zwei Akquisitionen wie folgt aus: Ubitec ist mit seinen rund 50 Mitarbeitern ein ausgewiesener Spezialist in Sachen Softwareentwicklung und fokussiert sich nach eigenen Angaben dabei besonders auf schnelle, agile und disruptive Lösungen. Weiter pflegt das Unternehmen ausgezeichnete Kontakte in die Banking- und Versicherungswelt, von der UMB ebenfalls profitieren will. "Ubitec ist sehr stark in der Finanzindustrie verankert, aber nicht nur. Gleiches gilt für UMB. Wir sehen in unserem gemeinsamen Weg grosses Potenzial für die Kunden beider Unternehmen und werden die Vertikalisierung in weitere Branchen gemeinsam vorantreiben", so Keller. Und auch beim Management gibt es im Rahmen der Übernahmen Veränderungen: Der bisherige Ubitec-CEO Patrick Brazzale (siehe Bildergalerie) übernimmt die Leitung des Teams Software Solutions bei UMB, weiter wird er Teil des Leadership-Boards. Dank dem Zusammenschluss könne man besser skalieren, die Ubitec-Lösungen einfacher aus der Cloud anbieten und neue Märkte erschliessen, freut sich Brazzale.


Meshtec auf der anderen Seite ist ganz anders aufgestellt. Mit einem sehr kleinen Team und den Entwicklern in Vietnam hat man sich auf Spezialistenwissen in den Themen Cloud-Technologien und DevSecOps spezialisiert und entwickelt Cloud-Native-Lösungen, geeignet für den Einsatz auf allen namhaften Hyperscaler-Plattformen. UMB-CEO Matthias Keller gibt sich überzeugt, dass man mit dem Expertenwissen von Meshtec auch die bisherigen Cloud-Kompetenzen ausbauen kann und sieht besonders im Bereich Cloud-Migrationen potenziellen Mehrwert für seine Kunden. "Weder das Thema Softwareentwicklung, Applikationsintegration noch Cloud-Native-Lösungen sind Neuland für unser Team. Doch werden wir durch die Zusammenschlüsse mit Ubitec und Meshtec massiv verstärkt in diesen Themen", fügt er hinzu.

Kultur ist Kopfsache

In der entsprechenden Mitteilung preist UMB mehrfach die Disruptions- und Innovationskraft der beiden zugekauften Unternehmen – auch davon will man offenbar profitieren. Oft genug sind diese Qualitäten unter einem grossen Mutterhaus aber kaum zu halten, denn dessen Prozesse und Kultur haben sich über die Jahre gefestigt. Gefragt, ob sich UMB die beiden Start-ups nun einfach einverleiben und damit auch deren Kultur schlucken könnte, betont Keller die mehrfach ausgezeichneten Arbeitsbedingungen und besonders die allgemeine Pflege der Unternehmenskultur, die bei UMB grössten Stellenwert geniesse. "Wir – und damit meine ich Ubitec, Meshtec und UMB – sind der Überzeugung, dass wir uns gegenseitig nicht nur inhaltlich, sondern auch kulturell weiterbringen. Indem wir voreinander lernen und uns Zeit geben, immer näher zusammen zu wachsen", so Keller abschliessend. (win)


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