Corona hat für einen wahren Boom bei Chromebooks gesorgt – die Absätze hatten sich 2020 je nach Markt beinahe verdoppelt. Und auch für dieses Jahr ging man von rasantem Wachstum aus. Nun scheint dieser Boom aber etwas flacher auszufallen als erwartet. Laut
einem Bericht von "Nikkei Asia" hätten die Chromebook-Hersteller ihre Bestellungen für Chromebook-Komponenten in jüngerer Vergangenheit deutlich gekürzt. Die Bestellungen seien um mindestens 20 Prozent zurückgegangen. Daraus könne man schliessen, dass in diesem Jahr rund 10 Millionen Chromebooks weniger ausgeliefert werden als ursprünglich angenommen. Die Hersteller, so heisst es unter Berufung auf anonyme Quellen, hätten zuletzt eine deutlich sinkende Nachfrage verzeichnet. Mit ein Grund dafür sei, dass die Engpässe bei gewissen Komponenten und die damit zusammenhängenden gestiegenen Preise den Chromebook-Markt negativ beeinflusst hätten. Die höheren Komponentenpreise würden Hersteller dazu bewegen, diese eher in höherpreisigen Geräten einzusetzen.
Ähnliches gab es zuletzt auch von IDC zu lesen – die Marktforscher erklärten Anfang August, dass sich zuletzt die Tendenz gezeigt habe, dass die Hersteller angesichts der Engpässe bei Komponenten begonnen hätten, die Produktion von Windows-Rechnern zu bevorzugen, da bei diesen die Marge höher sei ("Swiss IT Reseller"
berichtete).
Laut "Nikkei Asia" wurden 2020 weltweit 32,5 Millionen Chromebooks verkauft, 2019 waren es noch 16,7 Millionen. Für dieses Jahr ging man ursprünglich von 55 Millionen Geräten aus, aktuell scheinen 45 bis 50 Millionen die realistischere Zahl zu sein. IDC meldete zuletzt fürs zweite Quartal 2021 12,3 Millionen ausgelieferte Chromebooks, ein Plus von knapp 70 Prozent gegenüber Q2 2020.
(mw)