Eine Untersuchung des Marktforschungsunternehmens
ISG zeigt, dass Unternehmen der herkömmlichen Industriebranchen zunehmend Milliarden in die Akquisition von Tech-Dienstleistern stecken. Allein in den letzten anderthalb Jahren seien sechs der 26 weltweit führenden Anbieter von ER&D Services (Engineering, Research and Development) in dieser Weise übernommen worden. Die Marktforscher erwarten, dass sich der Übernahmetrend weiter fortsetzt. Ziel der Akquisitionen ist demnach, Software in die Industrieprodukte zu integrieren, diese zu vernetzen und damit neue Geschäftsmodelle zu ermöglichen.
In der Liste der zehn grössten derartigen Übernahmen finden sich auf beiden Seiten bekannte Namen. So hat der Hitachi-Konzern das Software-Entwicklungsunternehmen Globallogic für 9,6 Milliarden US-Dollar gekauft. Die mit deutlichem Abstand zweithöchste Summe, nämlich 2,2 Milliarden Dollar, hat Rockwell Automation für den Smart-Manufacturing-Anbieter Plex Systems bezahlt. Genau gleich viel hat eine Schweizer Branchengrösse gekostet: NEC hat Avaloq für 2,2 Milliarden Dollar übernommen.
Mit geringeren Kaufpreisen geht die Liste weiter. Honeywell zahlte für Quality-Management-Spezialisten Sparta Systems 1,3 Milliarden Dollar, der Landmaschinenhersteller John Deere hat für Bear Flag Robotics 250 Millionen Dollar berappt. Diese Akquisition ergibt schon auf den ersten Blick Sinn: Bear Flag entwickelt Lösungen für autonome Traktorflotten. Den kleinsten Betrag in der Top-Ten hat Caterpillar laut
ISG mit geschätzten 25 Millionen Dollar für Marble Robot aufgewendet, ein Start-up, das Delivery-Roboter herstellt.
(ubi)