Devolo hat ein Schutzschirmverfahren gestartet, um selbständig eine Restrukturierung einzuleiten. Im Zuge des Verfahrens sollen in den kommenden Monaten in enger Abstimmung mit Stakeholdern und Beratern Massnahmen zur Sanierung des Unternehmens erarbeitet werden. Als Sachwalter, der die Neuaufstellung im Interesse der Gläubiger beaufsichtigt, wurde Rüdiger Weiss der Sanierungskanzlei Wallnerweiss eingesetzt.
Der gesamte Restrukturierungsprozess soll innerhalb weniger Monate abgeschlossen werden. Der Geschäftsbetrieb soll in dieser Zeit vollumfänglich gewährleistet bleiben. Zudem sollen alle Mitarbeitenden ihren vollen Lohn erhalten.
Nötig geworden ist der Restrukturierungsprozess aufgrund der anhaltenden Coronakrise und dem damit zusammenhängenden Chipmangel. So heisst es in einer offiziellen Mitteilung, dass weitere pandemiebedingte Schliessungen im Handel und ein verändertes Käuferverhalten im zweiten Quartal des abgelaufenen Jahres zu einem Rückgang der Nachfrage geführt haben. Auch seien Umsätze mit Netzbetreibern im Ausland und im volumenstarken Projektgeschäft ausgefallen, da spezifische Zulieferprodukte aufgrund des Chipmangels nicht zur Verfügung gestellt werden konnten.
Gleichzeitig sei der Lagerbestand im 2022 stark gewachsen, da aufgrund des Mangels an Bauteilen frühzeitig Lieferverpflichtungen eingegangen werden mussten. Dies führte wiederum zu einer eingeschränkten Liquidität. Die Geschäftsführung und Stakeholder von Devolo rechnen nun damit, dass sich die Geschäftsaussichten mittel- bis langfristig wieder positiv entwickeln werden.
"Unser Kerngeschäft sowie das operative Business sind gesund. Zudem sind die Marktaussichten positiv", so Heiko Harbers, Vorstand von
Devolo. "Denn wir alle führen Videotelefonate im Home-Office, wir streamen Serien in HD, spielen online. Highspeed-Internet in jedem Winkel des Hauses ist dafür unverzichtbar und Heimvernetzung daher weiter ein Wachstumsmarkt. Als Marktführer im Bereich Powerline-Technologie, WLAN-Experte und wichtiger Partner internationaler Netzbetreiber werden wir von diesem Wachstum auch in Zukunft profitieren."
(af)