HP hat im Februar 2021 in einigen Ländern ein Partnerprogramm rund um Nachhaltigkeit lanciert, das als Ergänzung zum 2020 eingeführten Programm HP Amplify positioniert ist. Das Nachhaltigkeitsprogramm nennt sich HP Amplify Impact und will die Nachhaltigkeitsstrategie von HP auf den Channel ausdehnen: Partner sollen sich zu Nachhaltigkeitsinitiativen verpflichten und erhalten von HP entsprechende Unterstützung. Seitdem, so
HP, seien über 1400 der weltweit mehr als 10’000 HP-Partner dem Programm beigetreten. Das Ziel ist, dass bis 2025 50 Prozent der Partner teilnehmen.
HP Amplify Impact in der Schweiz
Zum Beginn des neuen Geschäftsjahres am 1. Februar 2022 ist
HP mit Amplify Impact in weiteren 24 Ländern gestartet, darunter auch in der Schweiz. «Seit dem offiziellen Launch Anfang des Jahres haben sich schon 64 Partner aller Grössen für das Programm registriert, und 42 Partner haben das Assessment absolviert, das ein wichtiger Teil von HP Amplify Impact ist», stellt Christian Rizzo fest, der bei HP Schweiz als Country Manager Channel für die Betreuung der kommerziellen Partner wie auch des Retail Channels verantwortlich ist. «Ich finde, es ist ein hervorragendes Programm, das mir persönlich am Herzen liegt. Mein Ziel ist, dass am Schluss alle Schweizer Partner mitmachen.»
Teilnehmen können alle HP-Amplify-Partner, die einen Pledge unterzeichnen – eine Absichtserklärung mit dem Versprechen, sich um Nachhaltigkeitsthemen zu kümmern. Weiter wird im Catalyst Track, der für die Schweizer Partner gilt und Engagement für Nachhaltigkeit fordert, der aktuelle Stand des Unternehmens anhand eines Assessments geprüft, und bis Ende Jahr muss der Partner mindestens einen Deal rapportieren, bei dem Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielt und dies auch zum Kaufentscheid geführt hat.
Pledge und Assessment
Für den Pledge genügt es, einen kurzen Fragebogen auszufüllen. Damit wird abgeklärt, an welchen Nachhaltigkeitsthemen der Partner interessiert ist – eher die Umwelt, oder vor allem Menschen oder Gemeinschaft. Dazu kommen Fragen zur Zusammenarbeit mit
HP, zur Anzahl Mitarbeiter und einige weitere Angaben. Wichtig ist laut Christian Rizzo: «Unterzeichnen muss der Geschäftsführer des Partners oder ein anderer Mitarbeiter mit Unterschriftsberechtigung, damit das Versprechen klar festgehalten und verbindlich ist.»
Nach der Abgabe des Pledge hat der Partner Zugriff auf das Assessment – ebenfalls ein Fragebogen, der zum Ausfüllen 40 bis 60 Minuten in Anspruch nimmt. Dabei kommen die Aspekte strategische Grundlagen, Nachhaltigkeit als Geschäftschance und die drei Hauptthemen Planet, Menschen und Gemeinschaft mit je vier bis 16 Fragen ins Spiel. «Der Partner erhält darauf eine Auswertung, erstellt durch einen branchenführenden Nachhaltigkeitsspezialisten, und erfährt so, wie er punkto Nachhaltigkeit im Vergleich zum Durchschnitt der Schweizer IT-Branche dasteht. Und er erhält Empfehlungen von HP-Experten, wie sich Nachhaltigkeitsinitiativen umsetzen und Nachhaltigkeitsziele erreichen lassen, inklusive branchenüblicher Best Practices», schildert Rizzo zwei unmittelbare Vorteile für die Programmteilnehmer. «Der Wert dieses Assessments liegt bei rund 4000 US-Dollar, und das bekommt der Partner sozusagen gratis von uns.»
Ein Partner habe sich bereits entschieden, die Empfehlung seitens HP weiterzuführen, gibt der Schweizer Channel-Chef bekannt: «Die Westschweizer Eyra Group hat mit Unterstützung durch einen Nachhaltigkeitspartner ihre CO2-Bilanz berechnet und will nun Massnahmen zur Verbesserung treffen. Das ist ein grosser Erfolg innerhalb so kurzer Zeit und entspricht ganz den Zielen von HP.» Weiter betont Christian Rizzo: «Ob ein Amplify-Impact-Partner sich für Umwelt, Menschen oder Gemeinschaft engagiert und wie er einer Empfehlung folgt, ist allein die Entscheidung des Partners. Die Teilnahme ist kein Muss, wir zwingen niemanden, sondern es soll ein gemeinschaftliches Engagement von HP und den Partnern sein.»
Nach dem Assessment besteht zudem die Möglichkeit, die Erkenntnisse in einem Meeting mit HP-Spezialisten zu vertiefen. Davon hat, so Rizzo, auch die Eyra Group Gebrauch gemacht. HP hat ein Gespräch organisiert, dabei wurde das Assessment nochmals im Detail analysiert, und es kamen detaillierte Empfehlungen zur Sprache: «Es gab eine gute Diskussion und daraus entstanden konkrete Aktivitäten in Bezug auf die CO2-Bilanz von Eyra.»
Der Mehrwert für die Partner
Neben der Auswertung des Assessments und den Empfehlungen von HP kommen die Teilnehmer des HP-Nachhaltigkeitsprogramms in den Genuss weiterer Vorteile. Sie erhalten Zugriff auf den HP Amplify Impact Initiatives Hub, der eine ganze Reihe von Nachhaltigkeitsinitiativen mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen erklärt. Darüber hinaus erhält der Partner exklusiven Zugang zu Nachhaltigkeitsschulungen für seine Mitarbeiter. Diese Nachhaltigkeitsschulungen stehen allen Mitarbeitern des teilnehmenden Partners offen. HP regt ausdrücklich an, möglichst viele Mitarbeiter ins Boot zu holen und mit Nachhaltigkeitswissen zu versorgen. «Es ist nicht das Ziel, dass bloss der Geschäftsführer oder ein einzelner Mitarbeiter die Trainings absolviert», betont Christian Rizzo.
Weitere Benefits sind Co-Marketing-Toolkits und andere Showcases, etwa für professionelle Social-Media-Auftritte zu Nachhaltigkeitsthemen. Und wenn ein Partner nachhaltigkeitsbezogene Abschlüsse rapportiert, erhält er Zugriff auf Recherchen und Informationen von
HP, die darüber Aufschluss geben, was die Kunden in dieser Hinsicht aktuell beschäftigt – und dies kann sich in zukünftigen Projekten als Wettbewerbsvorteil erweisen.
Neue Geschäftschancen und ein Award
Ein direkter Mehrwert ergibt sich aus der Tatsache, dass Kunden schon in der Ausschreibung immer öfter auf Nachhaltigkeit auch beim Partner und beim Hersteller pochen. Christian Rizzo: «Wir haben vor allem in grossen Ausschreibungen und bei öffentlichen Aufträgen festgestellt, dass die Kunden nicht mehr nur mit dem besten Preis zufrieden sind. Nachhaltigkeit ist zunehmend signifikant mitentscheidend, ob es zum Zuschlag kommt. Es heisst dann explizit, wenn man punkto Nachhaltigkeit nichts vorweisen könne, komme das Angebot nicht infrage.» Zusammen mit den Partnern und der eigenen Sales-Mannschaft habe man zwar durchaus noch einen weiten Weg zu gehen, bis Nachhaltigkeit überall gelebt werde, aber: «Es gibt ganz klar ein Umdenken. Das Interesse ist so gross wie noch nie.» Dies bestätigt der Nachhaltigkeitsbericht von
HP: Weltweit wurde 2021 zum zweiten mal in Folge über eine Milliarde neuer Umsatz mit Projekten erzielt, bei denen Nachhaltigkeit ein wichtiges Kaufkriterium war.
Im November will HP die besten Teilnehmer des Amplify-Impact-Programms zum ersten Mal mit einem Award auszeichnen. Um sich dafür zu qualifizieren, müssen die Partner jedoch zusätzliche Bedingungen erfüllen. Kandidaten müssen im Catalyst Track den 3-Star-Status haben, bis dahin mindestens vier Deals mit Nachhaltigkeitsgehalt rapportieren sowie 30 Prozent aller Mitarbeiter und 30 Prozent des Sales-Teams auf Nachhaltigkeit beziehungsweise nachhaltigen Vertrieb geschult haben. «Mit dem Award wollen wir die Partner honorieren, die sich aktiv bemühen und wirklich Gas geben», fasst Rizzo zusammen.
Nichts Neues für HP
Im Gespräch mit Christian Rizzo wird deutlich, dass ihm Nachhaltigkeit ein persönliches Anliegen ist und dass er sich im Channel aktiv dafür engagiert. «Wenn wir alle einen kleinen Beitrag leisten, kann etwas Grosses dabei herauskommen.» Aber nicht nur der Country Manager Channel nimmt das Thema ernst, auch für das Unternehmen HP ist es wichtig. In der Schweiz engagiert sich HP zum Beispiel bei Nachhaltigkeitsprojekten in allen drei Bereichen, von der Unterstützung von Plattformen wie Incontro (Gassenarbeit in Zürich), Stiftung Altried (Chancengleichheit für Menschen mit Beeinträchtigung) und Grün Stadt Zürich bis zu einem Teamausflug, bei dem das Glattufer gesäubert wurde, und zum Spenden von Demo-Equipment an Nachhaltigkeitsprojekte.
Gobal hat Enrique Lores, President und CEO von
HP, ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Bis 2025 soll der Geschäftsbetrieb klimaneutral und abfallfrei sowie der Strom vollständig aus erneuerbaren Quellen bezogen werden. Zusätzlich will das Unternehmen bessere Bildungsabschlüsse für 100 Millionen Menschen ermöglichen. Ab 2030 will HP unter anderem CO2-Neutralität bei Verbrauchsmaterialien erreichen, Führungspositionen paritätisch mit Frauen und Männern besetzen und die digitale Gleichstellung für 150 Millionen Menschen beschleunigen. Im Jahr 2040 sollen dann in der gesamten Wertschöpfungskette Netto-Null-Treibhausgasemissionen erreicht werden.
(ubi)