Gigaset, Hersteller von Kommunikationslösungen und besonders im Bereich DECT-Telefone durchaus ein Name, gibt bekannt, dass man einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren für die Aktiengesellschaft gestellt habe. Der Beschluss wurde vom Vorstand gefällt. Ein weiterer Antrag gilt der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die Tochtergesellschaft
Gigaset Communications GmbH. Das Abwenden der Zahlungsunfähigkeit in Form von neuem "Eigen- beziehungsweise Fremdkapital hat sich bis zuletzt nicht ausreichend konkretisiert, um den notwendigen Finanzmittelzufluss zur Fortführung der Gigaset ausserhalb eines Insolvenzverfahrens abzusichern", so der Hersteller.
Ziel sei die "nachhaltige Restrukturierung der wirtschaftlichen Basis des Telekommunikationsunternehmens" – die Entwicklung und die Produktion für DECT-Schnurlostelefone sollen unverändert fortgeführt werden, wie es weiter heisst. Laut eigenen Angaben hat Gigaset rund 850 Mitarbeiter in über 50 Ländern, die Firmengeschichte reicht 175 Jahre zurück.
Grund für den Insolvenzantrag seien schlechte Geschäftszahlen im zweiten Halbjahr 2023, die deutlich unter den Erwartungen zu liegen kamen. Die Nachfrage nach Gigaset-Produkten sei schwach, die allgemeine Zurückhaltung beim Konsum habe ausserdem einen Einfluss auf die Unternehmensliquidität und verschlechtere den Zustand weiter.
Magnus Ekerot, CEO und Vorstandsvorsitzender der
Gigaset AG kommentiert: "Gigaset ist es während der letzten Jahre nicht gelungen, den Rückgang im Kerngeschäft mit DECT-Schnurlostelefonen durch die richtigen Weichenstellungen in den neuen Geschäftsbereichen zu kompensieren. Diese ungesunde und einseitige Geschäftsausrichtung und der nunmehr eingetretene unerwartete und erhebliche Umsatzrückgang im 2. Halbjahr 2023 haben zur aktuellen Lage geführt."
Mit der Insolvenzantragsstellung bekomme Gigaset nun die Möglichkeit, sich auf eine grundlegende Restrukturierung zu konzentrieren. Der Fokus der nächsten Wochen liege auf der Umsetzung des Restrukturierungskonzeptes.
(win)