Atos befindet sich in frühen Gesprächen mit Airbus über den Verkauf der Security-Sparte BDS (Big Data and Security), Teil von Eviden. Der Flugzeugbauer bietet laut dem IT-Dienstleister zwischen 1,5 und 1,8 Milliarden Euro. Zwar soll es auch einen weiteren Interessenten geben, dieser wolle im Gegensatz zu Airbus jedoch nur Teile des Bereichs übernehmen. Erstmals
berichtete Reuters bereits Mitte Dezember über das Interesse des europäischen Konzerns.
Eine Abspaltung der BDS-Sparte ist jedoch umstritten. Denn diese gilt in Frankreich als sicherheitsrelevant, zeichnet sie doch unter anderem für den Betrieb von Militär-Infrastruktur verantwortlich. Vor allem ein Verkauf an ein international aufgestelltes Unternehmen wie Airbus dürfte daher für weitere Diskussionen sorgen. Zuletzt brachten Politiker stattdessen eine mögliche Verstaatlichung ins Spiel, wie "The Register"
berichtete.
Parallel befindet sich Atos weiterhin in Gesprächen mit dem EPEI-Fonds bezüglich des Verkaufs von Tech Foundations. Diese würden allerdings andauern: "Wie bei jeder Verhandlung gibt es keine Gewissheit, dass diese zu einer Einigung führen werden", erklärt
Atos.
Im Laufe des vergangenen Jahres hatte sich
Atos in zwei unabhängige Bereiche aufgespalten, einerseits die Cyber Security- und Digitalisierungseinheit Eviden, andererseits der Managed-Services-Bereich Tech Foundation. Letzteren will der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky voraussichtlich mit seinem Fonds EP Equity Investment (EPEI) kaufen.
Der Gespräche über den Verkauf von BDS zeigen jedoch, dass die Aufspaltung wohl nicht die erwünschten Effekte mit sich gebracht hat. Und da nicht sicher ist, ob eine Vereinbarung mit EPEI über den Verkauf von Tech Foundations überhaupt zustande kommt, und in Anbetracht einer geplanten Verringerung der Kapitalerhöhung von Eviden, erwägt das Unternehmen nun die Veräusserung anderer Vermögenswerte, die weit über die vor einigen Monaten genannten 400 Millionen Euro hinausgehen könnten, wie Atos erklärt.
(sta)