Die
SMG Swiss Marketplace Group, die Muttergesellschaft hinter zahlreichen Schweizer Online-Marktplätzen wie Ricardo, Anibis, Tutti und Autoscout24, gibt neue Pläne für Investitionen und Strategie bekannt. Nach der Schaffung der Gruppe 2021 wurden verschiedene Geschäftsbereiche konsolidiert, in der nun folgenden Phase sollen bis Ende 2026 die Stärken des Unternehmens weiter ausgebaut werden. Man wolle sich effektiver und zukunftsorientiert aufstellen, wie die SMG schreibt, nicht zuletzt, um die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der nationalen und internationalen Konkurrenz zu sichern. Damit einher geht auch der Plan, über die kommenden drei Jahre einen zweistelligen Millionenbetrag einzusparen und diesen in weitere Wachstumsinitiativen zu reinvestieren.
So sollen etwa rund 80 Vollzeitstellen abgebaut werden, um die Organisationsstruktur effizienter aufzustellen, gleichzeitig will man für bestimmte Wachstumsfelder gezielt Personal einstellen, womit der Personalbestand etwa auf dem heutigen Stand bleiben soll. Die SMG bleibt dabei vage – zwar würde man versuchen, den Abbau durch die natürliche Fluktuation erreichen, Kündigungen seien aber nicht auszuschliessen. Dabei wird auch gleich eine konkrete Zahl genannt: So "könnten im April 39 Kündigungen ausgesprochen werden", wie es in der Mitteilung heisst. Man werde allen Betroffenen einen freiwilligen Sozialplan anbieten.
Christoph Tonini, CEO und Verwaltungsratsdelegierter (Bild), kommentiert: "Gemeinsam haben wir seit dem Start des Joint Ventures eine sehr gute Grundlage geschaffen. Angesichts der wettbewerbsintensiven Marktdynamik mit starken nationalen und internationalen Playern sowie der rasanten Entwicklung auf der Technologie-Ebene erkennen wir die Notwendigkeit, unsere Organisation jetzt schon für die Zukunft auszurichten. Wir vereinfachen unsere Strukturen und konzentrieren uns mit einer skalierbaren Organisation darauf, unsere Plattformen mit Investitionen und Einsatz von KI im Sinne unserer Nutzer und Kunden laufend weiterzuentwickeln."
Sowohl in der offiziellen Mitteilung wie auch im Statement von Tonini ist von nationaler Konkurrenz die Rede. Nach wie vor ist aber eigentlich unklar, welche Plattformen damit gemeint sein sollten. Im Interview, welches der damalige CEO Gilles Despas 2022 unserem Schwestermagazin "Swiss IT Magazine" gab (
hier nachzulesen) verwies dieser lediglich auf weniger bekannte Marktplätze wie Autolina und die hier ebenfalls genannte grosse internationale Konkurrenz wie Facebook Marketplace.
(win)