SAP will bekanntermassen umstrukturieren und sich vermehrt auf das Trendthema KI ausrichten. Damit verbunden ist ein Stellenabbau ("Swiss IT Reseller"
berichtete), den
SAP den abzubauenden Mitarbeitenden mit einem Vorruhestands- und Abfindungsprogramm schmackhaft machen will.
Wie das deutsche "Handelsblatt" berichtet (Paywall), stösst das Abfindungsprogramm auf zu grosse Gegenliebe. Die Bewerberzahl ist höher als SAP es erwartet hat und wünscht: Allein in Deutschland wollen 5300 SAP-Mitarbeitende gehen, was einem Fünftel der Belegschaft entspricht. Darunter finden sich neben 3200 Personen älter als 55 Jahre, auf die das Programm eigentlich abzielen sollte, auch 2100 jüngere Angestellte, die offenbar die Abfindung kassieren und sich dann einem anderen Arbeitgeber zuwenden wollen.
Die enorme Nachfrage führt nun dazu, dass nicht alle Interessenten zum Zug kommen. Das Management hat anlässlich einer Betriebsversammlung angekündigt, dass zwar 99 Prozent der Anmeldungen für das Vorruhestandsprogramm, aber nur 50 Prozent der Interessenten für das Abfindungsprogramm berücksichtigt werden können. Wer in den Genuss einer Abfindung kommt, ist noch nicht klar. Es herrscht deshalb Unruhe in der Belegschaft und Unsicherheit, wie die Aufgaben innerhalb des verbleibenden Personals organisiert werden sollen. Der Vorsitzende des europäischen Betriebrats spricht gegenüber dem "Handelsblatt" gar von einer Ausdünnung von wichtigen Skills und kritischem Wissen, die durch die Abgänge entstehe.
(ubi)