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Huawei und Co.: Wie die "Deutsche Tagesschau"
vermeldet, haben sich Regierungsvertreter und Mobilfunkbetreiber darauf geeinigt, dass das 5G-Mobilfunknetz unserer nördlichen Nachbarn mittelfristig weitgehend ohne Technologie und Infrastruktur von chinesischen Herstellern auskommen soll. Das Abnabeln von China-Tech soll in zwei Schritten über die Bühne gehen: Ab 2026 soll das Kernnetz, welches die 5G-Rechenzentren umfasst, frei sein von chinesischen Komponenten. Ab 2029 soll schliesslich das Zugangsnetz China-frei sein. Die Fristen sind, wie es im Artikel heisst, auf Wunsch der Mobilfunkbetreiber grosszügiger gewährt worden. Ginge es nach der Bundesregierung, wäre bereits ab 2026 komplett Schluss mit chinesischer Infrastruktur.
Letztere ist doch häufiger verbaut, als man denkt: Huawei soll gemäss einer Analyse der Telekommunikationsberatung Strand Consult zu rund 60 Prozent für das 5G-Mobilfunknetz in Deutschland verantwortlich sein (Stand 2022). Der Abbau und die Umrüstung auf andere Zulieferer wird daher mit erheblichem Aufwand verbunden sein. Der Grund, weshalb dieser in Kauf genommen wird, sind Befürchtungen, dass China bei diplomatischen Beziehungsstörungen oder Krisen die Infrastruktur in Deutschland beeinträchtigt. Chinesische Firmen sind eng an das Regime gebunden und könnten sich gegen entsprechende "Befehle" des chinesischen Machthabers Xi Jinping nicht ausreichend dagegen wehren. Befürchtungen wie in den USA, dass das deutsche Mobilfunknetz von den Chinesen ausspioniert wird, haben dagegen nicht zu diesem Entscheid geführt.
Auch im Schweizer Mobilfunknetz sind chinesische Hersteller bei der Infrastruktur verbreitet im Einsatz. Es laufen hierzulande aber keine Bemühungen, sich den chinesischen Zulieferern und ihrer Technologie zu entledigen.
(dok)