Microsoft reagiert mit einer klaren Absage und scharfer Kritik auf Schadenersatzforderungen von Delta Air Lines im Nachgang den Crowdstrike-Vorfalls vom 19. Juli (mehr lesen Sie
hier bei "Swiss IT Magazine"). Die Redmonder verweisen darauf, dass die Fluggesellschaft ihre IT-Infrastruktur im Gegensatz zu Wettbewerbern nicht modernisiert hätte – was zu einem besonders gravierenden Ausfall geführt haben könnte. Das will Delta wiederum nicht auf sich sitzen lassen.
Ein Sprecher erklärte laut der Nachrichtenagentur "Reuters", dass das Unternehmen seit 2016 Milliarden in die IT investiert habe. Zuvor hatte Delta-CEO Ed Bastian beiden IT-Anbieter scharf kritisiert und im Falle von
Microsoft von einer anfälligen beziehungsweise fragilen Plattform gesprochen.
In einem Brief schreibt Microsoft-Anwalt Mark Cheffo nun wiederum, dass die Aussagen von Delta "unvollständig, falsch, irreführend und schädlich" seien. Microsoft habe Delta demnach umgehend Hilfe bei der Bewältigung des Ausfalls angeboten. Allerdings habe selbst CEO Satya Nadella keine Antwort auf eine Mail an Ed Bastian erhalten. Das gilt auch für weitere Hilfeangebote der Microsoft-Mitarbeitenden.
Bereits zuvor hat
Crowdstrike in einem Schreiben mitgeteilt, dass man "von Deltas Andeutung, Crowdstrike habe unangemessen gehandelt, sehr enttäuscht ist und jegliche Behauptung, es habe grob fahrlässig gehandelt oder ein Fehlverhalten begangen, entschieden zurückweist" ("Swiss IT Reseller"
berichtete). Es heisst weiter, "dass jegliche Haftung von Crowdstrike vertraglich auf einen Betrag im einstelligen Millionenbereich begrenzt ist".
Delta-CEO Ed Bastian hatte vergangene Woche gesagt, dass der Ausfall die US-Fluggesellschaft 500 Millionen Dollar gekostet hat und dass man plane, rechtliche Schritte einzuleiten, um eine Entschädigung zu erhalten. Delta musste innert sechs Tagen mehr als 6000 Flüge streichen, wovon mehr als 500'000 Passagiere betroffen waren.
(sta)