Zum 15. Mal wurde dieses Jahr der Schweizer Technologiepreis verliehen. Aus 80 Bewerbungen wurden 14 Projekte ausgezeichnet. Auswahlkriterien waren technologischer Stand, Originalität, Marktchancen und Ausarbeitungsgrad der Projekte. Die Teilnehmer durften sich nicht in Technikverliebtheit verlieren, sondern mussten sich an reellen Marktbedürfnissen orientieren und dabei Einfallsreichtum beweisen.
Nicht nur Start-ups, sondern auch auffallend viele Spin-Offs von Universitäten waren unter den Preisträgern. Die Palette der ausgezeichneten Produkte reichte vom selbständig einparkenden Smart der Hochschule Winterthur bis zum schwindelfreien Fensterputzroboter der FH Solothurn Westschweiz, der mit Saugfüssen gesichert mit seinen Bürsten dem Schmutz an der Fassade zu Leibe rückt.
Sechs der ausgezeichneten Projekte stammen aus dem IT-Bereich:
Die interaktive dreidimensionale Landkarte «Dilas» der Geonova kann via Internet mit einem gewöhnlichen PC betrachtet werden. Das drahlose Datenkommunikationsnetz «IP01» der gleichnamigen Firma überwacht beispielsweise die Lagerungstemperatur von Lebensmitteln in der Transportkette und meldet Temperaturüberschreitungen per SMS.
«Chirpnet» von Bushbird Technologies stellt virtuelle Nachrichtenbretter zur Verfügung, die ortsabhängig über das Handy abgefragt werden können.
Onaras hat den Secure E-Mail-Server «SEPP» entwickelt. Er wird einfach ins bestehende Firmennetzwerk gehängt. E-Mails werden automatisch ohne zusätzliche Software im Hintergrund chiffriert und liegen nicht mehr unverschlüsselt auf dem Mail-Server.
Id Quantique bietet das gleichnamige «absolut knacksichere» Verschlüsselungsgerät auf Basis der Quantenkryptographie.
Die Software «P’X5» von Perspectix kann modulare Produktangebote als 3D-Modell erstellen und dazu beispielsweise Offerten für jede Konfiguration generieren.
Darüber hinaus gab es folgende weitere Preisträger:
SCR Crevoiserat hat die Mess-Sonde Datanit entwickelt, die thermochemische Prozesse bei der Behandlung von Stahl überwacht.
Der Roboter «FAST» von KA-TE System verlegt Leerrohre für Glasfaserkabel in nicht begehbaren Abwasserkanälen, ohne die Kanalwände zu beschädigen.
Die St. Gallener EMPA hat den Vögeln ihr Isolations-System abgeschaut und eine Wintersportjacke mit
«Vogeleffekt» entwickelt.
Tissupor nennt sich eine Wundkompresse der gleichnamigen Firma, die die Wundheilung beschleunigt.
Wood unlimited ist es gelungen, ihrer Roboter-Schleifzelle das nötige Fingerspitzengefühl für das Schleifen komplexer 3D-Holzteile beizubringen.
Sarnamotive beschichtet dreidimensionale Kunststoff-Flächen mit Metall.
Der Technologiepreis ist nicht in harten Schweizer Franken dotiert. Stattdessen soll er den Jungunternehmen konkrete Hilfen an die Hand geben, um im Markt zu bestehen. Die Preisträger erhalten ein ganzes Paket an Marketing-Unterstützung, Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen. Ausserdem dürfen sie am Schweizer Gemeinschafts-Stand an der Cebit und der Hannover Messe 2002 ausstellen. (ava)