Der Chipfertiger
Globalfoundries hat offenbar Chips an die chinesische Firma SJ Semiconductor (SJS) geliefert, die ihrerseits mit dem chinesischen Chiphersteller SMIC in Kontakt steht, der auf der schwarzen Liste der USA figuriert. Damit hat Globalfoundries laut dem US Department of Commerce gegen die gegenüber China verhängten Sanktionen verstossen. SMIC und SJS wurden schon im Jahr 2020 aufgrund der vermuteten Verbindungen von SMIC zum chinesischen Militär auf die Liste mit eingeschränkten Unternehmen gesetzt.
Konkret geht es um 74 nicht autorisierte Lieferungen zwischen Februar 2021 und Oktober 2022 mit einem Gesamtwert von 17,1 Millionen US-Dollar und einem Volumen von knapp 5700 Wafern. Dafür soll Globalfoundries nun eine Busse von 500'000 Dollar zahlen. Globalfoundries selbst führt das Problem auf einen Fehler bei der Dateneingabe zurück und betont, SJS sei ein Dienstleister für Assemblierung und Tests (OSAT), der schlicht und einfach vom Transaktions-Screeningsystem von Globalfoundries nicht richtig überprüft wurde: Weil der Empfänger fälschlicherweise als direkter Kunde registriert wurde, wurde der Verstoss im Oracle-Global-Trade-Management-Softwaremodul des Chip-Produzenten nicht bemerkt.
(ubi)