USA beschränken Zugang zu KI-Chips für die Schweiz
Quelle: Depositphotos

USA beschränken Zugang zu KI-Chips für die Schweiz

Setzen die USA die von der Biden-Regierung eingeführten Restriktionen für den Export von KI-Technologien scharf um, könnte es in der Schweiz bald zu einem Mangel an KI-Chips wie dem H100 von Nvidia kommen.
27. Januar 2025

   

Was gerüchteweise schon vermutet wurde, erweist sich jetzt als Tatsache: Im Rahmen Ihrer Exportkontrollen für KI-Technologien haben die Vereinigten Staaten angekündigt, dass ab Mitte Mai 2025 amerikanische KI-Chips ohne Einschränkungen nur noch in 18 als vertrauenswürdig geltende Länder exportiert werden dürfen. Zu diesem erlauchten Kreis zählen etwa Deutschland, Grossbritannien und Frankreich, nicht aber die Schweiz.

Für die Schweiz dürfte dies durchaus gravierende Folgen haben, gilt unser Land doch als Forschungs- und Technologiestandort erster Güte für künstliche Intelligenz und deren Weiterentwicklung. Umso mehr verwundert der Entscheid, als amerikanische Tech-Unternehmen wie Google, Nvidia, Anthropic und bald auch OpenAI Niederlassungen in der Schweiz haben, in denen an künstlicher Intelligenz geforscht wird, und auch die ETH und die EPFL die KI-Forschung aktiv vorantreiben.


Laut Schätzungen von Branchenkennern, die die "NZZ" zitiert (Paywall), kann die Schweiz ab Mitte Mai 2025 bis 2027 nur noch 50'000 KI-Chips von Nvidia importieren, was den Bedarf des Landes kaum decken wird. Wirtschaftsminister Guy Parmelin kritisiert die Entscheidung gegenüber der "NZZ" (Paywall) und findet sie nur schwer nachvollziehbar. Die Schweizer Forschung, vor allem an der ETH, sei auch für die USA wichtig: "Es wäre für die USA ein Eigentor."

Es besteht aber noch Hoffnung, dass die Restriktionen doch nicht so streng gehandhabt werden. So können Firmen mit Hauptsitz in den USA unter bestimmten Voraussetzungen von den Restriktionen ausgenommen werden. Bestellungen von bis zu 1700 H100-Chips werden zudem offensichtlich nicht zum landesweiten Kontingent gezählt. Es könnte auch sein, dass die Schweiz dank Zusicherungen an die US-Regierung doch mehr Chips importieren könnte. Dazu kommt weiter, dass die Chip-Restriktionsregeln noch von der Biden-Regierung eingeführt wurden. Wie die Trump Administration damit umgeht, lässt sich noch nicht sagen. (ubi)


Weitere Artikel zum Thema

KI-Servermarkt weiterhin auf Wachstumskurs

8. Januar 2025 - KI-Server befeuern weiterhin das Wachstum der Branche. Allerdings fällt das Plus für das neue Jahr geringer aus als noch 2024.

Nvidia möchte AI-Chip-Fertigung in die USA holen

9. Dezember 2024 - Nvidia strebt offenbar an, einen Teil seiner KI-Chips in Zukunft in den USA fertigen zu lassen. Gefertigt werden sollen die Chips in Arizona durch TSMC.

TD Synnex weitet Nvidia-Vertrieb auf die Schweiz aus

4. Dezember 2024 - Neu gibt’s Nvidia-Lösungen auch bei TD Synnex Switzerland, die Distributionsvereinbarung wurde entsprechend erweitert. Der Disti bietet neben dem Portfolio auch eine Reihe flankierender Services an.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER