COS tiefrot – Actebis «überdenkt» Eigenmarken


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/03

     

Die missglückte Alltron-Integration reisst die COS-Gruppe noch tiefer als erwartet ins Elend. Die börsenkotierte und deshalb besonders scharf beobachtete Firma musste unlängst bekanntgeben, man erwarte nun einen Verlust von 15 Mio. Franken. Dies wäre bei einem Umsatz von über 1,2 Milliarden eigentlich nicht wirklich spektakulär.
Berücksichtigt man aber, dass COS Concat und COS Distribution in Deutschland und Österreich nach eigenen Angaben profitabel arbeiten, so wird klar, dass die Alltron-Übernahme eine sehr teure Angelegenheit gewesen sein muss. COS-Chef Kurt Früh würde den Kaufpreis von etwa 20 Mio. Franken (Schätzung ITR) heute wohl nicht mehr bezahlen.
Einmal mehr ist die Integration von zwei Firmen, der ehemaligen Alltron und der ehemaligen COS Distribution Schweiz, gründlich in die Hosen gegangen. Dazu kam der Dettwiler-Crash (ein Teil der Lieferungen waren nicht versichert) sowie der Ausstieg aus der IBM-Distribution und entsprechende Lagerabschreibungen.

Actebis und die Eigenmarken

Auch der paneuropäische Disti Actebis wurde letztes Jahr nicht glücklich. Die gesteckten Umsatzziele wurden bei weitem nicht erreicht, der Umsatz war mit vier Milliarden Euro sogar geringer als 2000.
Also wird gespart. Actebis-Bigboss Michael Urban nimmt die Eigenmarken Targa und Peacock unter die Lupe. Das Consumer- und Mobile-Geschäft laufe gut, doch die Preise im Geschäft mit den Business-Desktops von Peacock sind im Keller. Urban gibt sich zufrieden mit der Entwicklung bei Actebis Schweiz. Der Januar sei gut gelaufen und auch der Februar lasse sich gut an, so der deutsche Spitzenmanager. (hc)


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