Migros springt für MTF Feusi ein

Eine «Super-Lösung» nennt Markus Wullschleger die Übernahme des Betriebs der MTF Feusi Informatikschule durch die Migros Aare Klubschule.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/04

     

Mit der MTF Feusi Informatikschule AG (MFI) geht der letzte Rest der MTF Holding in Nachlassstundung. Eine Lösung für die Schüler und Lehrer zu finden, sei überhaupt nicht einfach gewesen, erzählt VR-Präsident Markus Wullschleger. Er ist sehr zufrieden darüber, dass die Klubschule Migros Aare für die bereits gebuchten und bezahlten Kurse geradesteht und auch die Verträge der Lehrpersonen der ehemaligen MFI übernimmt.
Die MFI gehörte je zur Hälfte der MTF-Holding und der Feusi Holding. Bei der Berner Privatschule Feusi wollte man die Schule nicht auf eigene Rechnung weiterführen, ja man scheint sich aus dem Informatikbereich eher zurückziehen zu wollen. In der Tat ist die Situation im IT-Schulungsmarkt äusserst schwierig, da wenig neue Produktegenerationen bei Office-Software anstehen und die Grundausbildung von Schul- und Lehrabgängern wesentlich besser geworden ist.

«Alles andere als profitabel»

Die Migros-Klubschule wird nicht nur die ausgeschriebenen und die laufenden Kurse fortführen, sondern hat auch das Inventar der MFI und die meisten Kursorte übernommen. Einzig am Standort Olten wird MTF Olten zusammen mit der Loginlearn von Guido Sottopietra einen Schulungsraum übernehmen. MFI wurde noch zu Zeiten von Daniel Ferru als MTF-CEO gegründet.
Ziel war die Vergrösserung der Dienstleistungserträge der MTF-Gruppe. Ein Ziel, das sich offensichtlich nicht erreichen liess. MFI erreichte letztes Jahr etwa einen Umsatz von 6 Mio. Franken, war aber «alles andere als profitabel», so Wullschleger.

An die Ruder!

Mit MFI wird das Kapitel MTF-Holding endgültig abgeschlossen. Zurück bleiben 13, gruppenweise selbständige Geschäftsstellen, drei Betriebe in Nachlassstundung oder Konkurs (MTF Holding, MFI, Imis) und einige «bad feelings». Zu den Zukunftsaussichten der nunmehr wieder locker verbundenen regionalen «MTFs» meint Gründervater Helmut May: «Letztes Jahr erwirtschafteten die MTF-Geschäftsstellen einen EBIT von 6,5 Mio. Franken. Dieses Jahr wird es wohl nicht weniger sein. Alle hängen in den Rudern, um Profitabilität herzustellen.»
May, der im Zuge des Untergangs der Holding wieder als Koordinator einspringen musste, ist gar kein Freund von Zentralisierung und Professionalisierung mehr. Die Holding hatte unter der Führung des Risikokapitalisten Alchemy Berater zugezogen. «Die haben uns immer die UDT als Vorbild hingestellt. Wir sind eindeutig beratungsgeschädigt», so Mays knackige Aussage. (hc)


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