Gerüchte, der Basler VAR Asetra müsse die Bilanz deponieren, schwirrten schon lange durch die Branche, wurden aber bei Asetra immer wieder dezidiert dementiert.
Doch vorletzten Freitag flatterte das fatale Fax in die Redaktion. Der Systemintegrator werde «in den nächsten Tagen» Insolvenz beantragen, so der Inhalt. Als Gründe für das Scheitern nennt CEO Jürg Brönnimann die «allgemeine Auftragsflaute». Diese habe dazu geführt, dass grosse IT-Firmen auch um kleinere Aufträge kämpften, so Brönnimann. Fazit: «Heute überleben nur die Grossen und die spezialisierten Kleinen.»
Natürlich haben wir keinen Einblick in die Bücher von Asetra, doch wir vermuten, dass der kostspielige Ausflug in ASP-Gefilde und der Aufbau eines eigenen Rechenzentrums (siehe UDT!) ebenso eine Rolle spielten wie diverse Abenteuer im Storage-Umfeld. Asetra verlor vor einem Jahr die komplette Storage-Abteilung und stellte später Storage-Leute von Dettwiler ein.
Offensichtlich haben sich die leitenden Leute von Asetra und ein geheimnisvoller unbekannter Investor (es handelt sich gemäss unseren Recherchen um den ehemaligen Stratec-Gründer Ruedi Maag) enorme Mühe gegeben, um für möglichst alle Mitarbeitenden eine akzeptable Lösung zu finden. Brönnimann reiste in den letzten Wochen von VAR zu VAR und versuchte, für ganze Abteilungen oder einzelne Leute neue Positionen zu finden. Dies scheint zu gelingen.
Der Bereich Projektmanagement und Datenintegration kommt in einem Spin-Off namens Valiente GmbH unter. Der Wartungsbereich geht samt einigen Mitarbeitenden zur expansionslustigen Itris-Gruppe. Weitere Spin-Offs seien geplant, so die Mitteilung. (hc)