Obwohl der internationale Distributionsarm der COS-Gruppe, nach dem verlustreichen Alltron-Debakel, im letzten Quartal schon fast wieder schwarze Zahlen produzierte, sind die struben Zeiten für die Schweizer Niederlassung nicht ganz überstanden.
Ende Februar stiegen die Mägenwiler aus der PC-Distribution aus, 45 Stellen gingen verloren. Jetzt sollen im Rahmen einer Reorganisation (Zusammenlegung von Absatzmarketing und Produkt-Management) einige weitere Arbeitsplätze wegfallen. Der Abbau soll durch die normale Fluktuation sowie vereinzelte Kündigungen stattfinden, sagt COS-Schweiz-Chef Fredy Staudacher, dem dieser Schritt sichtlich schwer fällt. Einer der vom Abbau betroffenen ist Rolf Forster, bisher Leiter Einkauf und Produkt Marketing.
Wer unsere Berichterstattung über COS genau verfolgt hat, ist über die neueste Entwicklung nicht erstaunt. COS-Schweiz-Chef Fredy Staudacher hat den klaren Auftrag, den Disti lieber gestern als heute zurück in die schwarzen Zahlen zu führen. Angesichts des stotternden Markts ist dies nur schwer über Absatzsteigerungen zu erreichen. Der Distributionsarm der COS-Gruppe mit Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz suchte (und fand offensichtlich auch) nach Synergien zwischen den einzelnen Länderorganisationen, die naturgemäss am ehesten im Einkauf und Marketing anfallen.
Des Occasionsgeschäfts neue Kleider
Zu den Schwierigkeiten der COS- Gruppe hat, neben dem Ungemach um den Distributionsarm, auch der Geschäftsbereich «E-Business» beigetragen, indem man gebrauchte IT-Produkte ursprünglich per Internet-Auktionen hauptsächlich an Endkunden vermarkten wollte – ziemlich erfolglos.
Die Ausrichtung wurde geändert, COS konzentriert sich nun auf das Wiedervermarktungsgeschäft mit Distributoren, Fachhändlern, Firmen, öffentlichen Institutionen und Non-profit-Organisationen sowie auf ein Dienstleistungsangebot für die Anbieter von gebrauchten Geräten (Grossunternehmen, öffentliche Verwaltungen, Leasingfirmen, Systemhäuser, Hardware-Hersteller.)
Der neue Anlauf wird sich in einem neuen Namen ausdrücken: Der Geschäftsbereich «E-Business» wird in der Schweiz, in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien auf den 1. Juli einheitlich in «COS Remarketing» umbenannt. Die Birmensdorfer COS Auctionline Schweiz wird sich also von nun an COS Remarketing Schweiz nennen. Damit soll der eigentliche Kern des Geschäfts, die Rücknahme, Aufbereitung und Weitervermarktung gebrauchter PCs, klarer kommuniziert werden. (hjm/hc)