Eine Marktprognose der Meta-Group rechnet bis zum Jahr 2004 mit einem Wachstum des Web Content Management (WCM)-Marktes auf zehn Milliarden Dollar und einer Konzentration auf strategische Lösungen. Am Ende wird nur noch eine kleine Gruppe von reinen WCM-Anbietern übrig bleiben, während der Rest sich auf den Enterprise Content Management-Markt konzentrieren wird. Dass ein Produkt auch längerfristig zur Verfügung steht und unterstützt wird, spielt laut Meta Group eine immer wichtigere Rolle.
Die Marktforscher haben 23 Produkte untersucht. Beurteilt wurden Technologie, Service-Leistungen, Positionierung der Anbieter nach Vision/Strategie, Marktfokus, Channel/Partner sowie die wirtschaftliche Situation der Unternehmen.
Meta Group unterteilt die Anbieter in drei Gruppen:
Die «Leader», zu denen etwa Documentum, Interwoven und Vignette gezählt werden, zeichnen sich durch eine grosse installierte Basis, erprobte Technologien, gute Integrations-Möglichkeiten und eine weltweite Verankerung im Channel und bei Partnern aus.
Die Gruppe der «Herausforderer», zu der unter anderen neben
Microsoft, Broadvision und Gauss auch Day gezählt wird, hat laut der Untersuchung deutlich aufgeholt. Die Hersteller in dieser Gruppe zeigen meist einen starken Fokus auf die Technologie und verfügen über Erfahrungen in vertikalen Märkten. Globale Möglichkeiten und entsprechende Channel-Partner sind dagegen seltener. Trotzdem, meint Meta, finden sich in dieser Gruppe wachsende und profitable Anbieter, welche die Marktkonsolidierung überleben werden.
Als «Nachzügler» bezeichnet die Meta Group Anbieter, die ihr Kerngeschäft in anderen Märkten betreiben und WCM als Ergänzung dazu sehen. Die Analysten mahnen zur Vorsicht bei Produkten und Dienstleistungen dieser Gruppe, da sie bei den meisten Kriterien hinterher hinken würden.
Documentum vor Interwoven
Bei der Wahl einer WCM-Lösung als besonders wichtig gelten laut Meta Benutzerfreundlichkeit, Authoring-Tools und eine verlässliche Administration. Als Schlüssel-Features für B2B-Sites erweisen sich vorgefertigte Integrationsmöglichkeiten für Personalisierung und Commerce-Engines. An Bedeutung gewinnt zudem die Portal-Integration.
Vorausschicken muss man an dieser Stelle, dass der zweite bekannte Schweizer Hersteller, Obtree, in der Studie gar nicht auftaucht. Der Grund dafür ist uns nicht bekannt. Für die Studie berücksichtigt wurden «Vignette V6/Rational v2002», «Stellent 5.1.1», «Day 3.0.0», «Documentum 4.3», «Interwoven 5.5.0», «Fatwire 6.0», «Openpages 3.0», «Percussion 4.0», «Tridion 4.4», «Microsoft V4», «Divine CSEE 4.0», «Merant 2.0.2», «Presence Online 3.3.0», «eGrail 5.0», «Broadvision 6.0AC», «Divine PS 4.0», «Hyperwave 6.0», «Mediasurface 4.0», «Gauss 8.0», «Polopoly 8.1», «Serena 3.1», «Reef 2.3.2» und «Starbase V2.5».
Die beste Gesamt-Performance erreichte Documentum mit fünf Podestplätzen, gefolgt von Interwoven.
Day hält gut mit
Doch auch Day konnte sich gut in Szene setzen.
Vor allem bei der technischen Leistungsfähigkeit und der Strategie wurde Day gut gewertet. Meta spricht Day 3.0 zudem bei den Funktionalitäten und der Möglichkeit, Produkte von Fremdanbietern zu integrieren, eine Spitzenposition zu.
Besonders hervorgehoben wird die Contentbus-Technologie, laut Meta Group das wesentliche Merkmal, mit dem sich Day von den Mitbewerbern unterscheidet. Der Contentbus ermöglicht die Vereinheitlichung und das Management aller Daten unabhängig von der jeweiligen Quelle.
Die Marktuntersuchung ist unter www.metagroup.com/metaspectrum zu finden. (fis)