Im April 2001 stieg bei der deutschen CSK
Software AG ein neuer CEO (Johannes Untiedt) und diesen April mit Hans-Georg Yourievsky ein neuer Country Manager für die Schweiz ein. Yourievsky (Bild) erzählt: «Letztes Jahr wurde die Entwicklung in Frankfurt zentralisiert. Deshalb verliessen einige Mitarbeiter, die an früheren Versionen unserer Software «X-Gen» mitgebaut hatten, die Firma. Jetzt geht es um eine sukzessive Neuausrichtung der Schweizer Niederlassung mit einem neuen Kader.»
CSK hat drei Produktelinien: Eine Middleware für die Verbindung von Applikationen im Bankenbereich («X-Gen»), elektronische Handelssysteme («Order Router», «Trader» und «Pricer») sowie Lösungen für die Datenverteilung in Echtzeit. Die Software von CSK wird vor allem auch für den Einsatz mit SWIFT, der internationalen Organisation für den elektronischen Datenaustausch zwischen Finanzinstituten, gebraucht.
Nicht nur Verkaufsorganisation
CSK Software, die zum grössten japanischen IT-Dienstleister CSK Corporation gehört, ist in der Schweiz mit zurzeit 15 Mitarbeitenden ein vergleichsweise winziger Player im Bankenumfeld. Zu klein? Yourievsky antwortet: «Wir sind in Europa 180 Leute. Für strategische Produkte haben wir Know-how und Professional Services vor Ort, und wir können jederzeit auf Ressourcen aus Frankfurt zurückgreifen.
Denn man kann nicht nur eine reine Verkaufsorganisation anbieten. Wir kombinieren lokale Verkaufs- und Service-Organisationen mit zentraler Entwicklung in Frankfurt. Ausserdem arbeiten wir mit Partnern, wie beispielsweise Systor, zusammen.»
Auch CSK spürt den Trend zu Banken-Zusammenschlüssen oder gemeinsames Outsourcing an Firmen wie RBA, RTC oder
Swisscom IT Services (ehemals AGI). Für Yourievsky eröffnet dieser Trend einerseits Chancen, erhöht aber auch die Risiken, da ein einzelner Kunde wie etwa RTC mehrere ehemalige Kunden ersetzen kann.
Der neue Chef von CSK in der Schweiz glaubt nicht an eine rasche Erholung des Marktes. 2003 bleibe der Markt «auf einem vernünftigen Niveau stabil», sagt Yourievsky. Der Trend zu immer kürzeren Verarbeitungszeiten von Banktransaktionen (Schlagwort STP – Straight Through Processing) komme ihm aber entgegen. «Jetzt können wir beweisen, dass mit STP die Kosten sehr schnell sinken», so Yourievsky. (hc)
Die CSK-Produkte
EAI: Plattform «X-Gen» zur Integration von ursprünglich inkompatiblen Back- und Frontoffice-Anwendungen. Unterstützt Protokolle wie SWIFT, FIX und EDI.
Electronic Trading Systems: Straight Through Processing-Lösung für Auftragsabwicklung («CSK Order Router»), Handel («CSK Trader»)und Preisberechnung («CSK Pricer») zwischen Finanzinstituten.
Software für Datenverteilung:
Eine Internet-basierte Streaming-Lösung für Finanzdaten («Slingshot»), eine Finanz-Workstation («+Arena») und eine Datenverteilplattform («Invision»)