Hitachi Data Systems (HDS) konnte in den letzten Jahren im High-end-Storage-Bereich bei Grosskunden grosse Erfolge erzielen und
EMC einige Marktanteile abjagen. Auch dieses Jahr scheint es gut zu laufen. Wie uns Toni Reid, Director Enterprise Solutions in der Region EMEA bei HDS, sagte, rechnet der Storage-Spezialist in diesem Jahr mit einer Umsatzsteigerung von rund 18% gegenüber dem letzten Jahr – und das in einem Markt, der insgesamt schrumpft (nach Schätzung von IDC um fast 11%).
Nun möchte HDS auch bei mittelgrossen Kunden stärker Fuss fassen. Das versucht man zwar, mit den Midrange-Modellen der «Thunder»-Familie, schon seit einiger Zeit, bisher aber mit mässigem Erfolg. Einerseits sollen es nun neue Produkte richten, welche die Thunder-Familie nach oben, vor allem aber auch nach unten erweitern. Andererseits ist in diesem Marktsegment der Storage-Channel wichtig.
Diesen möchte HDS nun mit einem neu konzipierten Partnerprogramm namens «Truenorth Solutions Alliance» (TNSA) stärken, welches das bisherige «Channel One»-Programm ablöst. Das Programm soll sowohl die Zusammenarbeit mit den bisherigen HDS-Partnern verbessern, als auch neue Partner anlocken.
Partnerabwerbung
Spezialisierte Player im Storage-Channel sind allerdings relativ dünn gesäht, und vor allem haben sie fast alle bereits relativ feste Herstellerbindungen. Das Ziel von HDS, mehr Partner zu gewinnen, bedeutet also, dass man diese auch anderen Herstellern abjagen will, wie Toni Reid ganz offen feststellt. Das neue Partnerprogramm sei dazu bestens geeignet und auch schon bei der ersten Vorstellung in Budapest vor drei Wochen auf grosse Zustimmung und Interesse von Seiten des Channels — gerade auch bei Unternehmen, die bisher noch nicht mit HDS zusammenarbeiten — gestossen.
TNSA sei, so Reid, eine reifere Version des bisherigen Channelprogramms von HDS. Wo vorher relativ weiche Regeln galten, ist nun viel mehr formalisiert worden. Zum ersten Mal gibt es jetzt Zertifikationen von HDS für Systemingenieure.
Und da sich HDS der Tatsache bewusst sei, dass es im Beziehungsgeflecht zwischen der eigenen Direktverkaufscrew, den eigenen Partnern, den OEM-Partnern von HDS und deren Partnern nicht alle Interessenskonflikte zu vermeiden sein werden, hat HDS laut Reid auch feste Prozeduren aufgesetzt, um solche Konflikte aufzulösen.
Innerhalb von TNSA gibt es vier verschiedene Programme: Je ein Programm für «normale» Vertriebspartner, für global agierende Systemintegratoren und vertikal tätige Integratoren, für Technologiepartner und für Softwareentwickler. (hjm)
Thunder 9500 V
Mit seinen High-end Speicherschränken der «Lightning»-Familie konnte
Hitachi EMC einige Sorgen bereiten. Im Gegensatz dazu scheinen die Erfolge mit den Midrange-Systemen der «Thunder»-Linie, die HDS seit rund zwei Jahren im Angebot hat, eher durchwachsen gewesen zu sein. Toni Reid berichtet von sehr stark variierenden Verkäufen je nach Land. In der Schweiz scheinen die Verkäufe eher enttäuschend gewesen zu sein.
Das soll sich nun, wenn es nach HDS geht, mit der neuen Produktlinie Thunder 9500 V ändern. Das V im Namen steht nicht etwa für «Virtual array, sondern für die HDS-eigene Bezeichnung «virtual assist». Damit ist gemeint, dass Server mit verschiedenen Betriebssystemen am gleichen Port des Storage-Systems angeschlossen werden können. Die neuen Modelle sind gemäss Hitachi 2,3 Mal schneller als die bisherigen Thunders.
Sie können ausserdem auch die neuen 146 GB HDs aufnehmen, was den Preis pro MB-Kapazität reduzieren sollte. Das Rack-Modell 9570 V skaliert bis 32 TB pro System. Die neuen Thunders werden aber vor allem auch in kleineren Versionen von 361 GB bis 1 TB erhältlich sein, die man zum 9570 V aufrüsten kann.