HP erklärt Dell den BTO-Krieg


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/05

     

Nicht auf dem falschen Fuss, aber bei einem wichtigen Schritt wurde letzten Donnerstag HP Schweiz erwischt. Wie über HP Deutschland durchsickerte, steht die Einführung des Built-to-Order-Programms (BTO), offizielle Bezeichnung «Top Config», an. HP hätte sich gerne ein bisschen mehr Zeit genommen, die Pläne samt den Vorteilen zu formulieren.
Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: Der HP-Kunde kann nun endlich ein System genau nach eigenem Gusto zusammenstellen und muss sich nicht wie bis anhin mit den «Golden Offers» abspeisen lassen, die punkto Preis-Leistungs-Verhältnis im Vergleich mit Dell mithalten konnten, aber kaum Flexibilität bei der Konfiguration boten.
HP will mit dem neuen BTO-Konzept in der Lage sein, innerhalb von 10 Tagen zu liefern (Dell gibt 12 Tage an). Mit der BTO-Einführung hofft HP, die rund 16% Differenz wettzumachen, die Dell mittels Zusatzverkäufen (Upselling) pro Auftrag einstreichen kann, wie der Schweizer Channel- und KMU-Geschäftsverantwortliche bei HP, Christoph Lendi, im Gespräch mit IT Reseller ausführt.
Durch das BTO-Programm ergeben sich auch für die HP-Händler Vorteile, da die Systeme direkt an den Kunden oder an sie selbst geliefert werden, ohne Umweg über die Lager der Distis. Die eingesparten Transport- und Lagerkosten können sie teilweise als Marge einstreichen. Lendi führt zudem an, dass für die Händler mittels BTO auch ein riesiges Differenzierungspotential bei der Beratung besteht.
Bereits im letzten Monat wurde mit Actebis ein BTO-Pilotprogramm gestartet. Nach und nach sollen nun auch die übrigen Distributoren Ingram (Mai), Also ABC (Juni/Juli) sowie Tech Data (Herbst) folgen. Anfangs wird sich das BTO-Prinzip auf PCs und Workstations beschränken. Als Zielgruppe werden KMU definiert. Noch vor dem Sommer, hofft Lendi, sollen die Notebooks folgen und gleich anschliessend die Server. Schliesslich will HP bis Ende Jahr rund 30% des Verkaufs in diesen Produktkategorien über die BTO-Schiene laufen lassen. Und HP arbeitet bereits an den nächsten Supply-Chain-Initiativen – man wird davon lesen. (map)


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