Bereits im Vorfeld der Markteinführung der Tablet-PCs rührte
Microsoft ziemlich geräuschvoll die Werbetrommel. Bill Gates liess keine Gelegenheit aus, sich für sein neuestes Lieblingsspielzeug publikumswirksam in Szene zu setzen. Es hat sich offenbar gelohnt – die Geräte verkaufen sich prächtig.
Skeptisch waren die Marktforscher bei IDC, indem sie im letzten Jahr weissagten, 2003 würden nur 425’000 Geräte verkauft. Ende Januar folgte dann die erste Erfolgsmeldung der Marktforschungskonkurrenten der Firma Context. In Europa hätten die Tablet-PCs im vierten Quartal 2002 bereits rund 1% aller verkauften Mobilgeräte ausgemacht. Dies, obwohl sie erst am 7. November offiziell am Markt eingeführt worden sind.
In der Schweiz sind einzig seitens des Distributors
Ingram Micro etwas nachdenkliche Töne zu hören: «Unsere Erwartungen wurden nicht erfüllt», so Marketing-Direktor Peter Arnet. Die Hersteller äussern sich indes zum Schweizer Markt durch die Bank optimistisch. Kürzlich doppelten die Hersteller nach und liessen verlauten, der Absatz der Geräte habe die Erwartungen übertroffen.
Spezielle Einsatzgebiete
Toshiba gab bekannt, der Geräteausstoss habe bereits mehrere Male erhöht werden müssen, um die Nachfrage zu befriedigen. Für den Schweizer Markt gibt die hiesige Niederlassung folgendes bekannt: «Die geplanten Stückzahlen wurden zu mehr als 100 Prozent übertroffen», frohlockt Dirk Thomaere (Bild links), General Manager der Schweizer Computer Systems Division von
Toshiba gegenüber IT Reseller.
Kaum bescheidener äussert sich HP. Auf Anfrage gibt der Hersteller bekannt, die Absatzzahlen lägen um 65% über den Erwartungen. Noch keine Zahlen nennen kann
Fujitsu Siemens. Marketingleiter Heinz Brandenberger (Bild rechts) führt aber an, es seien in den vergangenen Monaten mehrere hundert der hauseigenen Tablet-PCs verkauft worden.
Hohe Erwartungen für die kommenden Monate
Bereits bevor die ersten Geräte in den Handel kamen, war von Analysten zu hören, dass das grösste Potential für die Geräte in Nischenbereichen und speziellen Einsatzszenarien läge. Dies scheint sich nun zu bestätigen: «Die meisten Käufer stammen bis jetzt aus dem pharmazeutischen und medizinischen Bereich sowie aus dem Software-Entwicklungsbereich», ist von
Toshiba zu hören.
Fujitsu Siemens hat hingegen Aufträge bei Versicherungen und Logistikunternehmen an Land ziehen können.
Für die kommenden Monate sind die Hersteller zuversichtlich. Toshiba geht etwa davon aus, dass speziell für die Tablet-PCs entwickelte Software-Lösungen dem Markt weiteren Auftrieb geben werden. Ähnlich
Fujitsu Siemens, wo man darauf setzt, dass auch in den nächsten Monaten einige grössere Projekte in Auftrag gegeben werden. Ob sich die Tablet-PC-Erfolgsgeschichte fortsetzt, wird man bald wissen. (map)