An die grösste IT-Messe der Welt, die Cebit in Hannover, pilgerten dieses Jahr 114’000 Menschen weniger als im 2002. Wohlgemerkt: Das sind dreimal so viel wie die Basler Orbit / Comdex im letzten September überhaupt besuchten. Nach Hannover nahmen schliesslich trotz des starken Rückgangs immer noch 560’000 IT- und Telekom-Interessierte den Weg unter die Füsse, das sind mehr Menschen, als in Zürich leben.
Dennoch ist der Rückgang enorm. Kein Wunder, liess im Nachgang die Messeleitung keine Möglichkeit aus, den erneuten Besucherschwund – die Messe ist heuer auf dem Stand von 1999 angelangt – positiv darzustellen.
Plötzlich will man Klasse statt Masse
In einem der Cebit-Pressecommuniqués zum Abschluss der Messe zitieren die Veranstalter den Hauptgeschäftsführer des BITKOM (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien), Bernhard Rohleder, um der Branche selbst Mut zu machen. Nicht die Zahl der Besucher, sondern die Qualität der Kontakte sei entscheidend: «Klasse statt Masse ist das Fazit der Cebit 2003.»
Rohleder bekräftigt, es sei zu beobachten, dass Projektideen, die bislang hinausgeschoben wurden, jetzt konkrete Formen annehmen, ausserdem sei eine «steigende Bereitschaft zur Investition in innovative Technologien zu spüren». Eine Umfrage bei Ausstellern hat ergeben, dass mehr als 93% die von ihnen angestrebten Besucherzielgruppen auf dem eigenen Stand empfangen konnten.
Mehr Verträge abgeschlossen
Insgesamt seien trotz des Besucherrückgangs 10% mehr Verträge abgeschlossen worden als in früheren Jahren. Noch vager, dafür umso deutlich Hoffnung versprühend allerdings tönt die Aussage der Messeleitung, Umfragen an einzelnen (!) Ständen hätten ergeben, dass ein Grossteil der Besucher bereits innerhalb der nächsten drei Monate investieren möchte. Bleibt zu hoffen, dass die Messeverantwortlichen und Branchenvertreter recht behalten werden, damit die nächste Cebit am 18. März 2004, die nur noch sieben Tage dauern wird, nicht nochmals um 17% schrumpft. (mh)