Gesunde Aussichten für WLANs in Schweizer Spitälern

Aufgrund des Kostendrucks im Gesundheitswesen stossen die Netzwerkfirmen in Spitälern zurzeit auf offene Ohren beim Thema Wireless LANs.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/06

     

In den Spitälern haben Wireless LANs Hochkonjunktur. Und die weitere Zukunft sieht ebenfalls vielversprechend aus. Gemäss einer Studie von Frost & Sullivan von Mitte Januar sollen die Umsätze mit europäischen Spitälern bis 2007 eine jährliche Wachstumsrate von 38% erfahren
(vgl. IT Reseller 2/2003).
Gemäss Auskunft von Katja Feick, Healthcare Public Relations Executive bei Frost & Sullivan, betrug der Umsatzanteil des Schweizer Marktes 2001 im europäischen Vergleich 8,9%. Bis 2006 soll der Anteil bis auf 9,1% zunehmen. Kaum erstaunlich ist es, dass hierzulande die Hersteller in Lauerstellung liegen.

Cisco dominiert den Markt

Am Schweizer Netzwerkmarkt im Spitalumfeld hält Cisco den grössten Anteil, schätzt der verantwortliche Account-Manager Reto Kolb. Er geht zudem davon aus, dass die meisten der Spitäler in den nächsten fünf Jahren eine flächendeckende Wireless LAN-Infrastruktur aufbauen werden. Ein lukratives Geschäft also – auch für die Systemintegratoren wie T-Systems, die die Cisco-Infrastruktur bei den Kunden verbauen.
Auch HP scheint vom Boom zu profitieren und versucht mit einem End-to-End-Ansatz, der Anwendungen und Mobilgeräte wie Notebooks, PDAs und Tablet-PCs einschliesst, bei den Kunden zu landen.
Die Anbieter profitieren zudem von der Konsolidierungswelle, die das Schweizer Gesundheitswesen erfasst hat. Beschaffungsentscheide für die verschiedenen Spitäler in einem Kanton werden häufig zentral gefällt, und ein Anbieter erhält jeweils gleich einen Grossauftrag für mehrere Spitäler.

Druck von den Anwendern und den Kosten

Gemäss Zahlen der Dell’Oro-Group vom November 2002 hält Cisco in diesem Bereich fast die Hälfte der Marktanteile – gefolgt von einem Feld von Anbietern mit Anteilen zwischen 3% und 10%. 3Com, einer der in der Schweiz bekanntesten Hersteller neben Cisco, ist auch darunter.
Häufig ist es der Kostendruck, der die Nachfrage antreibt. Wird ein Wireless LAN gut in die Infrastruktur integriert, ist der Return on Investment schnell erzielt, und mit neuen Anwendungsszenarien kann der Nutzen gesteigert werden.
Gemäss Kolb ist zudem Voice over IP oft ein Thema, das mit den WLANs einhergeht. In vielen Spitälern sind DECT-Funktelefone installiert worden. Wenn sich hier ein Generationenwechsel aufdrängt, kommen automatisch auch VoIP und Konvergenz ins Spiel. (map)

Cisco hängt sich den Sicherheitsmantel um

Der mangelnden Sicherheit bei Wireless LANs will Cisco mit dem Compatible Extensions Program entgegentreten, bei dem die Endgeräte besser mit der Netzinfrastruktur in Einklang gebracht werden sollen.
Bereits konnte Cisco sieben Chiphersteller, beispielsweise auch Intel mit den neuen Centrino-Chips, für eine Zusammenarbeit gewinnen.
Bis jetzt war die Situation verfahren – verschiedene Sicherheitskonzepte standen in Konkurrenz zueinander und verursachten inkompatible Zustände. Die Erfolgsaussichten für die Initiative sind durchaus vielversprechend: Die Notebookhersteller, die sich bereits hinter Cisco scharen, halten eine Marktmacht von 90%.


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