Die im bernischen Kilchberg beheimatete Omnicom ist auf Dienstleistungen im Service- und Logistikbereich spezialisiert. Unter anderem ist Omnicom seit 1991 Service-Center von
Motorola und seit Januar dieses Jahres auch für den Reparaturservice für die Produkte von
Siemens Mobilephone und Cordlessphones (Gigaset) verantwortlich. Omnicom sah sich in die Lage versetzt, relativ rasch sein System an die Anforderungen von Siemens anpassen zu müssen, was jedoch vom bisherigen Partner nicht im verlangten Zeitrahmen eingehalten werden konnte.
Bei einer kurzen Systemevaluation stiess Geschäftsführer Markus Odermatt auf die Software ISSOS RKS der deutschen
APS Delta. Odermatt: «Wir haben erkannt, dass RKS ein Programm ist, das für den Reparaturservice konzipiert wurde und nicht – wie so viele andere – als eigentliches Warenwirtschafts-System dazu vergewaltigt worden ist.»
Heimvorteil des Herstellers
Ende November vergangenen Jahres entschied sich
Siemens, den Reparaturservice Omnicom als zweitem Schweizer Service-Center zu übergeben. Es blieben Omnicom nur vier Wochen bis zum Produktivstart. Die neue Sofware sollte neben den Wünschen von Omnicom (erhöhte Transparenz in der Auftragsabwicklung und Überschaubarkeit von Kosten und Terminen), die Anforderungen von Siemens umsetzen.
Für den Rapport an den Auftraggeber musste eine Schnittstelle zum System von Siemens hergestellt werden.
APS Delta hat hier offenbar durch das Mutterhaus in Villingen-Schwenningen bereits Erfahrungen, da bei ähnlichen Service-Centern bereits ISSOS RKS zum Einsatz kommt.
Markus Kunz, der Siemens-Projektleiter bei Omnicom: «ISSOS RKS deckt als reine Service-Software branchenspezifische Wünsche und Bedürfnisse bereits im Standard zu etwa 90% ab. Zudem erhielten wir die Zusage von APS Delta, am 6. Januar 2003 in Echtzeitbetrieb gehen zu können – eine unabdingbare Voraussetzung für unsere Entscheidung.» Durch den Konkurs von EMTS wurde der Entscheid, eine neue Software einzusetzen, noch kritischer: Plötzlich wurde Omnicom nämlich erstes Siemens Service-Center.
Erhöhte Transparenz
Bisher waren Auswertungen bei Omnicom nur sehr umständlich möglich. Batches liefen über mehrere Stunden, die so generierte Datei musste in Excel übertragen und konnte erst dann ausgewertet werden. Dieses Verfahren war zeitlich aufwendig und darüber hinaus sehr fehleranfällig.
Ausserdem liess es jede Transparenz vermissen. Mit ISSOS, so Markus Odermatt, könne man nun jede gewünschte Information innerhalb von wenigen Minuten erhalten, beispielsweise exakte Aussagen zum Reparaturstatus eines Gerätes oder Unternehmenseckdaten. (mh)
Prozesskettensteuerung bei Fremdreparaturen
ISSOS RKS ermöglicht neben einer Warenwirtschaftsführung nach Geräteseriennummern auch eine Prozesskettensteuerung bei Fremdreparaturen. Im Gerätestamm kann festgelegt werden, ob ein Gerät in Fremdreparatur geschickt werden muss und wenn ja, zu welcher Vertragspartneradresse. Wird eine Fremdreparatur veranlasst, kann dem Reparaturauftrag ein Begleittext mit Mängelbeschreibung o.ä. beigefügt werden. Gleichzeitig erfolgt automatisch der Etikettenausdruck für die Versandtasche.
Die Software unterscheidet zwischen Einzel-, Sammel- und Garantieabrechnung sowie Gutschrift. Die Rechnungsauskunft gibt eine komplette Übersicht darüber, wie sich erstellte Rechnungen zusammensetzen: kostenpflichtig oder Garantiefall, Reparaturvorgang, Ersatzteile mit Preisen, Arbeitseinheiten, Arbeitszeitwert, Materialwert, Rechnungsbetrag.