ILM: Wer hat was?

Information Lifecycle Management (ILM) ist ein neuer Begriff, unter dem teils schon länger bestehende Lösungen zusammengefasst werden. Eine kurze Herstellerübersicht.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/18

     

Es gibt die verschiedensten Anbieter von ILM-Produkten. Manche führen einzelne spezialisierte Produkte, andere haben ein gesamtes Produktportfolio für die verschiedensten Applikationen und Bedürfnisse. Wir versuchen hier, einen kurzgefassten Überblick zu bieten – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Die Adic-Lösungen konzentrieren sich vor allem auf die File-Archivierung. Das Unternehmen hat in diesem Bereich Technologien, welche auch im reinen Netzwerk angebunden werden können. Selbstverständlich können die Lösungen entsprechend mit der Hardware kombiniert werden. Adic kombiniert zum Beispiel eine Tape WORM (Write Once, Read Many)-Technologie mit AIT-Drives.
Grau bietet eine Komplettlösung im Bereich von File- und E-Mail Archivierung an. Die Lösung erstreckt sich über Hard- und Software. Die Firma Grau hat gewisse Probleme mit der Archivierung auf Bänder bereits gelöst.
HP bietet heute Komponenten an, welche den ILM-Prozess unterstützen. Sei dies im Bereich von Storage, Backup oder auch dem Management von Storage-Netzwerken. HP hat ein Programm aufgesetzt, welches Partnerfirmen wie Ixos, KVS, Legato und Veritas ermöglicht, ihre Applikationen nahtlos in die bestehenden Produkte von HP zu integrieren.
IBM bringt viel Erfahrung aus dem Mainframe-Bereich mit und führt vor allem in diesem Bereich umfassende Lösungen. Im Bereich der Open-Systems sind entweder Integrationen in die Mainframe-Archivierungslösung oder aber OEM-Produkte vorhanden.
Ixos ist einer der Anbieter, welcher sehr viele Möglichkeiten der Archivierung anbietet und auch schon länger am Markt agiert. Die Lösungen basieren auf dem ursprünglichen Archivierungskonzept und wurden entsprechend an die neuen Anforderungen wie z. B. E-Mail angepasst.
KVS bietet mehrere Produkte zum Thema ILM im Windows Umfeld an, mit von Anfang an vorhanden Features wie integrierten Suchfunktionalitäten sowie Lösungen für PST-Files und mobile Benutzer. KVS bietet auch schon eine Lösung für den Share-Point Server von Microsoft. Dazu sollte in naher Zukunft eine File-Archivierungslösung kommen.
Die Übernahme von Legato durch EMC wird in Kürze abgeschlossen sein. Legato bietet eine grosse Produktlinie im Bereich ILM an, von der herkömmlichen HSM (Hierarchical Storage Management)-Lösung bis hin zu Applikations-Archivierungsmöglichkeiten im E-Mail- und Datenbankbereich. Die Content-addressed- Lösungen mit übergreifender Indexierung und Workflow werden im Moment leider nur im englischsprachigen Raum eingesetzt.
Die HSM-Lösungen sind im heterogenen Netzwerk einsetzbar und damit sowohl auf den Windows-Plattformen als auch auf Unix einsetzbar. Die E-Mail Lösung deckt Exchange und Lotus Notes ab.
Overland hat den «Storage Resource Manager», der aber hierzulande kaum aktiv propagiert wurde. Astrum, die Firma welche die Software zusammen mit Overland entwickelt hat, gehört seit April EMC.
Storagetek hat ebenfalls HSM-Lösungen und E-Mail-Archivierungslösungen im Angebot (teilweise Legato-OEM). STK bietet auch eine Tape-WORM Technologie für die eigenen Tapetechnologien 9940 und 9840 an.
Sun hat mit SAM-FS und den entsprechenden anderen Tools ein umfassendes Produkte-Sortiment, in welchem aber vor allem die HSM-Lösung im Zentrum steht. In Kombination mit anderen Tools und Integrationen sind auch Lösungen im Bereich der Lotus-Notes-Archivierung möglich.
Veritas hat Lösungen im Bereich von HSM und E-Mail Archivierung, welche im heterogenen Umfeld einsetzbar sind. Netbackup Storage Migrator basiert zum Teil auf Seagate- Produkten, welche vor Jahren zugekauft wurden und nun in die Data-Protection-Familie integriert worden sind.
(Stephan Schneider)


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