Man kann schon beinahe von einem Wunder sprechen: Die Basler Softwareschmiede Day, gleichsam bekannt für ihre technologisch ausgereiften Produkte wie als Geldvernichtungsmaschine, schreibt zum ersten Mal seit dem Börsengang im April 2000 ein positives Ergebnis.
Zumindest auf EBITDA-Stufe schaute ein Gewinn von 106’000 Franken heraus. Andererseits hat Day einen im Vergleich zum Vorjahresquartal von 3,7 auf 3,6 Mio. Franken leicht verminderten Quartalsumsatz verbucht. Der Nettoverlust wiederum konnte von 5,1 um 92 Prozent auf 0,4 Mio. Franken gesenkt werden. Die Lizenzeinnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20% auf 1,8 Mio.
Umsatzrückgang
Auch im kumulierten Ergebnis musste Day einen Rückgang beim Umsatz hinnehmen. Immerhin setzten die Basler in den ersten neun Monaten des letzten Jahres 0,8 Mio. Franken mehr um als von Januar bis September 2003, die 9,8 Mio. Franken einbrachten. Von den 9,8 Mio. waren 4,9 Mio. Lizenzeinnahmen, was eine Steigerung von 14% gegenüber dem Vergleichszeitraum 2002 bedeutet.
Michael Moppert, CEO und Verwaltungsratspräsident von Day scheint den Sparhebel mit harter Hand angesetzt zu haben, ist doch die Verringerung des Nettoverlusts in den ersten neun Monaten beachtlich: Während Day von Januar bis September letzten Jahres noch unverschämte 30,3 Mio. Franken verpuffte, betrug der Verlust in den ersten drei Quartalen dieses Jahres nur noch 4,2 Mio. Franken. Die flüssigen Mittel von 3,6 Mio. Franken reichen noch für ungefähr ein Quartal.
Hoffnungsvolle Entwicklung
Moppert sieht nicht zu Unrecht die Resultate als einen wichtigen Meilenstein für Day. «Für das letzte Quartal des laufenden Jahres sowie für 2004 haben wir nun eine gute Basis, durch gesundes organisches Wachstum unsere Profitabilität weiter auszubauen», zeigt er sich optimistisch.
Scheinbar hat auch die Einsicht, sich auf die Entwicklung von Software zu konzentrieren und seine Partner nicht mehr zu konkurrenzieren, Früchte getragen. Neben den Consulting-Allianzen hat Day mittlerweile in den USA Technologiepartnerschaften mit den wichtigen Herstellern von Applikationsservern geschmiedet:
Oracle bundelt seinen 9i Application Server mit Communiqué, Bea empfiehlt und verkauft Weblogic zusammen mit dem Basler CMS und auch
IBM hat sich dafür entschieden, seinen Kunden ein Paket aus Websphere und Communiqué auf ihren Servern zu empfehlen.
Day hat zurzeit 85 Vollzeitstellen auf der Payroll, davon 35 in Basel. Mittlerweile betreiben die Basler sogar wieder in Singapur ein Office mit drei Mitarbeitern. Singapur scheint für Day wieder rentabel geworden zu sein, nachdem man voriges Jahr gezwungen war, den Standort zu schliessen. (mh)