Gemäss firmennahen Quellen wird Swisscom-intern in Erwägung gezogen, symmetrische SDSL-Internetzugänge im Stil der ADSL-Wholesale-Angebote für Firmenkunden zu lancieren. Mit dieser Technologie könnte eine bessere Servicequalität geboten werden. Jene Provider, die selbst SDSL-Mietleitungen anbieten, werden dadurch arg in Bedrängnis geraten. «Die könnten ihre Infrastruktur abräumen», meint ein Branchenbeobachter lakonisch.
Offensichtlich zerbricht man sich bei
Swisscom die Köpfe, wie man die Geschäftskunden am besten mit Breitbandtechnologien ansprechen könnte. Bis jetzt waren diese Bemühungen nicht gerade von Erfolg gekrönt. Zuerst sah sich die für das ADSL-Geschäft verantwortliche Wholesale-Abteilung einer mächtigen Konkurrenz im eigenen Haus gegenüber: Die Geschäftskunden waren eigentlich die Domäne von Swisscom Enterprise Solutions.
Indem die Wholesale-Abteilung damit begann, Breitbandzugänge zu tiefen Preisen anzubieten, machte sie dem internen Mitbewerber das Leben schwer und die Kunden abspenstig.
Ende letzten Jahres folgte eine teilweise Entflechtung. Das Produkt IP-Plus Light von Enterprise Solutions wurde aus dem Datenverkehr gezogen. An dessen Stelle ist mittlerweile IP Plus DSL getreten, das – wie der Name nahe legt – auf DSL-Technologie basiert und damit genaugenommen auf dem ADSL-Produkt von Swisscom Wholesale.
Bekanntermassen sind gerade im Umfeld der mittelständischen Unternehmen die ADSL-Anschlüsse sehr beliebt. In der Überzeugung, Geschäftskunden bräuchten mehr Upload-Bandbreite hin zum Provider wurden entsprechende Angebote lanciert, die aber bis jetzt kaum Abnehmer fanden. Mit der Erhöhung der ADSL-Bandbreiten als Reaktion auf die Herausforderung seitens
Cablecom wird diese Tendenz noch weiter zunehmen.
Im Zeitraum von März bis April wird die Bandbreite von 300/50 kbps auf 600/100 kbps erhöht, was weitere Firmenkunden anziehen wird. Deshalb ist zu erwarten, dass Swisscom bald Ordnung in das eigene Breitband-Portfolio bringen wird. (map)