Wafa Moussavi-Amin , Consultant bei IDC, stellt gegenüber IT Reseller fest: «Manche Produkte waren bisher noch nicht genügend profitabel und werden heuer einfach nochmals angeboten.» Wichtig aber seien und blieben die Themen Security, für die ein Schub wegen zunehmender Vernetzung und Mobilität erwartet werde und Mobility, speziell wegen der geplanten UMTS-Einführung.
Mobiler Privatnutzer
Für Luis Praxmarer, bei der Meta Group Senior Vice President & Consulting Director EMEA, konzentrieren sich zukunftsträchtige Trendthemen vorrangig auf den mobilen Privatnutzer und reichen vom Wireless LAN bis zum Multimedia-Handy.
Zudem bleibe, so Praxmarer gegenüber IT Reseller, die seit Jahren propagierte Verschmelzung von PC und Unterhaltungselektronik ein heisses Thema. «Die Kunden sind bereit, Geld auszugeben, sobald eine anwenderfreundliche Umgebung geschaffen wird.» Das multimediale Heim stehe kurz vor der Realisierung für den Massenmarkt.
Und auch TFTs und Plasmabildschirme sorgten zuverlässig für Gold in den Beuteln der Hersteller. Praxmarer: «Das sind ‘die’ Statussymbole – im Unternehmen wie auch zuhause – und dafür wird gern Geld ausgegeben.»
Die IBMs dieser Welt
Neu werde heuer «Computing on Demand» speziell von
IBM stark gepusht, beobachtet Moussavi-Amin. Marktthema werde das allerdings frühestens 2008. Jetzt müssten «die IBMs dieser Welt erst einmal Strukturen und Vertriebsnetze aufbauen und Verbraucherbedenken zerstreuen», so der IDC-Consultant weiter.
Er bemerkt abschliessend: «Eigentlich werden grösstenteils die Themen vom letzten Jahr wiederholt – wir erleben einen Innovations- und Investitionsstau.» Für neue Produkte lohne sich der Weg zur Cebit nicht, so auch Praxmarer, «aber wir sollten nicht unterschätzen, wie viel Business innerhalb der Herstellergemeinde während der Cebit gemacht wird.
So stellen in Hannover mehr Aussteller aus Asien aus als auf der grössten asiatischen IT Messe.» (ava)
Hits und Flops der Cebit
Nicht immer schafften die auf der Cebit gepriesenen Highlights auch den Schritt in die Realität des Alltags.
1997: Hypethema Interaktives Fernsehen. Die Wiedervorlage des Themas soll nun frühestens 2006 erfolgen.
1998: Datenübertragung per Satellit. Aber das scheinbar heisse Thema kühlte schnell ab, bis heute konnten kaum Marktanteile erreicht werden.
1999: Spracherkennungssoftware. Bis heute geht ohne Tastatur nur wenig. Im Jahr 2000 waren es die Start-ups, die anschliessend gemeinsam mit der Internet-Blase zerploppten.
Immerhin das bereits 2001 gehypte DSL hat sich mittlerweile durchgesetzt und auch die 2002 heiss gehandelten Smartphones sind im Kommen.