Im Jahr 2000 begann Alex Broens sich in der Freizeit mit Spambekämpfung zu befassen und erste Spamfilter zu entwicklen. Sein damaliger Arbeitgeber, ein Outsourcer, hat ihn später «wegrationalisiert», wie er sagt. Broens arbeitete weiter an seiner Anti-Spam-Technologie. 2003 fand er im jungen Webdienstleister aus Winterthur, Apexis, einen Partner, der sich im August letzten Jahres mit ihm zusammen daran machte, diese Entwicklung unter dem Namen «Cleanmail» zu vermarkten.
Cleanmail ist nicht ein Produkt, ein Spamfilter oder Gateway, sondern ein Service. Kunden können den Service auf drei verschiedene Arten nutzen. Bei Homeusern holt Apexis die Mails von POP3- oder IMAP4-Mailboxen ab, prüft sie auf Spam oder Viren und sendet die echten Mails zurück.
Für Firmen gibt es zwei Angebote: Den Cleanmail Business Gateway und die Cleanmail Business Mail Domain. Der Business Gateway ist ein Service für Firmen mit funktionierender E-Mail-Infrastruktur. Die Mails für den Kunden werden zuerst zu Cleanmail umgeleitet, gefiltert und erst dann an den Mailserver des Kunden weitergeleitet.
Cleanmail Business Mail Domain verbindet die Filter-Dienstleistungen mit dem Betrieb der E-Mail-Infrastruktur (POP3 oder IMAP4) für den Kunden.
Reseller willkommen
Alex Broens sagt, sein Filtersystem erkenne etwa 0,001 Promille aller Mails falsch positiv (fälschlicherweise heraufgefilterte E-Mails) und erkenne maximal 2 Prozent der unerwünschten Mails nicht. Gemäss Apexis-Geschäftsführer Andreas Reinhard bedient seine Firma heute etwa 4500 bis 5000 Mail-Clients. Gerade Grossfirmen seien noch skeptisch und würden wohl erst aufspringen, wenn mehr Referenzen da sind, so Reinhard.
Das Apexis-Angebot ist für Reseller wie etwa ISPs, Webhoster, VARs und Systemintgratoren lukrativ. Je nach Umsatz bezahlt Apexis eine Marge von 7,5 bis 20% (wiederkehrend). Mit einmaligen Aufwand lässt sich mit Cleanmail also ein regelmässiger Ertrag erzielen. Eine Prüfung der Leistungsfähigkeit von Cleanmail könnte sich also lohnen. (hc)
Cleanmail arbeit mit einem mehrstufigen Filterverfahren:
Realtime Blacklists (schwarze Listen von Spammern, laufend mit weltweiten Blacklists synchronisiert)
Nilsimsa-Filter: Ähnliches Prinzip wie Bayes-Filter.
Cleanmail Blacklists. Eigene schwarze Listen von Spammern. Erkennen auch Schweizer Spam.
Content-Filter: Herausfilterung unerwünschter Inhalte, z.B. Pornografie.
Clainmail «Spam Cops»: Alex Broens und Mitarbeiter, die laufend das Funktionieren der Filter überprüfen und sich weltweit mit anderen Spam-Spezialisten verständigen.
Viren-Scanner.