Apple schlägt zurück


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/07

     

Dass sich CEO Steve Jobs in letzter Zeit vorwiegend mit gestylten Consumer-Produkten ablichten liess, machte beinahe vergessen, welches Gewicht Apple im Prepress- und Verlagssektor hat.
Nun versucht Apple Boden zurück zu gewinnen und weist stolz auf die Marktanteile im Creative Segment hin: Laut Trendwatch sind es weltweit je nach Bereich zwischen 59 und 83%, in der Schweiz nach eigenen Angaben 80% – noch, denn Ringier, Tamedia, NZZ und Berner Zeitung wollen sich bis 2007 vom Mac verabschieden.
Als Argument wird ein Vergleich mit Linux angeführt. Bei genauer Betrachtung, so Apple Schweiz Chef Roger Brustio, liege der Verdacht nahe, dass man dabei auf das alte MacOS 9 abgestellt habe: «Bei einem Vergleich mit dem Unix-basierenden OS X wäre der Entscheid womöglich anders ausgefallen.»
Im Ausland rüsten grosse Verlage wie Gruner&Jahr auf das neue MacOS X Panther um. An seinen Seminaren lässt Apple Integratoren für den Prepress- und Druckbereich wie Urs Felber von A&F ihr Commitment für Apple begründen und Verlage wie den Vogue-Verleger Condé Nast oder BuchsMedien über ihre erfolgreiche Umstellung auf MacOS X erzählen.
In der Tat enthält das Betriebssystem Features, für die andere auf Drittprogramme angewiesen sind. Dass Powermac 5 Cluster nicht nur zu den schnellsten, sondern vor allem auch zu den günstigsten Supercomputern gehöre, wurde nur noch nebenher erwähnt.
Die wichtigsten Programme aus dem professionellen Bereich samt MS Office und SAP sind mittlerweile mit MacOS X kompatibel. Allerdings gab es Spätzünder wie Quark.
Dass Quark Xpress und QPS (das Quark Redaktionssystem) in der Schweiz stark verbreitet sind, mag ein Grund sein, dass sich die Umstellung auf OS X mancherorts verzögert hat. Brustio meint gar, der Ringier-Entscheid wäre möglicherweise davon beeinflusst worden. In der Zwischenzeit hat Adobe mit Indesign deutlich an Boden gewonnen. (fis)


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