Die in der Handelszeitung vom Mittwoch aufgedeckten "Informatikmängel" und "Lecks" im Online-Buchungssystem der Swiss sind keine. Dies sagt EDS-Sprecher Mark Saxer.
EDS hat zum Artikel Stellung genommen, weil das Buchungssystem ("Amber") aus der Atraxis/EDS-Küche stammt.
Um was geht es? In dem Artikel wird berichtet, dass es möglich sei, das Swiss-Buchungssystem zu überlisten, indem man zusätzlich zum gewünschten Europa-Flug einen Langstreckenflug bucht und diesen beim Kauf des Tickets gleich wieder storniert. Das System würde in diesem Fall einen günstigeren Preis ausweisen, als wenn man das Kurzstreckenticket alleine bucht. Der Swiss seien deshalb Einnahmen in Millionenhöhe entgangen, so die Handelszeitung. EDS wehrt sich. Es handle sich nicht um "Informatikmängel" oder gar "Lecks", sondern um "Prozessschwächen", die mit der plangemässen Einführung von neuen Modulen im Buchungssystem beseitigt würden.
Seit Ende Jahr funktioniere dieser Trick nicht mehr, betont Saxer. Und zwar deshalb, weil man ein neues Modul namens "Married Segment Logic" erfolgreich eingeführt habe. Dieses Modul erlaubt es der Swiss, die Preise für Zubringerflüge je nach Buchungsstand der Langstrecken zu verändern.
Und überhaupt: "Amber" sei das feinste Revenue-Management-System (Software für die automatische Verwaltung von Sitzung und Preisen für Fluglinien) der Erde, so Saxer, da es im Gegensatz zu allen anderen Systemen mit Echtzeit-Daten arbeitet. Für EDS Schweiz und die ehemaligen Atraxis-Leute ist "Amber" tatsächlich sehr wichtig, da man hofft, von der Schweiz aus weitere Airlines als Kunden gewinnen zu können. (hc)