Microsofts Offenheit im öffentlichen Bereich

Ende Juni wird von Microsoft ein Online-Marktplatz lanciert, der ganz dem Thema Public Sector gewidmet ist.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/11

     

Microsoft steht im öffentlichen Sektor wie kaum in einem anderen Bereich unter Open-Source-Druck. Jetzt informierte der Softwareriese in London über seine Bemühungen im Bereich Public Sector und Education.
In diesem Zusammenhang gab es einige Neuankündigungen. So wird ein Online-Marktplatz für den EMEA-Raum entwickelt, dessen Ziel die bessere Information von Interessenten und der Kontakt zu Lösungsanbietern ist. Lanciert wird der Marktplatz mit rund 300 Public-Sector-Lösungen anlässlich der Teched Europe, die Ende Juni/Anfang Juli in Amsterdam über die Bühne geht.
Anbieter müssen sich anmelden und ihre Erfahrung im Bereich öffentlicher Sektor nachweisen. Die Beteiligung am Marktplatz soll gratis sein.

Blueprints für Verwaltungen

Weiter werden für öffentliche Verwaltungen Blueprints angeboten – derzeit in den sieben Kategorien Recht und öffentliche Sicherheit, E-Government, Bildung, Personalverwaltung, Steuern und Einkommen, Enterprise Management und Postwesen. Microsoft arbeitet dafür mit Accenture zusammen.
Gemeinsam sollen auf .Net basierende vorgefertigte Lösungen angeboten werden, die sich mit minimalem Aufwand an die jeweiligen Umgebungen anpassen lassen.
Zu guter Letzt liess Mark East, Senior Director bei Microsofts Education Solutions Group, verlauten, dass im EMEA-Raum sechs Innovationszentren für Schultechnologie ins Leben gerufen werden.
Ein Center wird in Belfast (Nordirland), eines in Kairo (Ägypten) und eines in Amman (Jordanien) lanciert, die anderen drei Standorte sind noch nicht bestimmt, sollen aber in Afrika, Ost- und Westeuropa zu liegen kommen.

Nichts gegen Open Source

Des weiteren wurde am Anlass über die Wichtigkeit des Government-Marktes für Microsoft aufgrund der hohen Anforderungen an Sicherheit und Effizienz referiert. CTO Jonathan Murray wurde nicht müde zu unterstreichen, wie offen Microsoft-Produkte (u.a. die Offenlegung des Source Codes für Regierungen) und wie wichtig offene Standards sind.
Er gab auch den Grund an, warum Microsoft auf Öffnung setzt: «Es hilft uns, mehr Produkte zu verkaufen.» Auch das Thema Open Source wurde angeschnitten, und Murray überraschte mit der Aussage, dass er im Prinzip nichts gegen Open Source habe, sondern lediglich ein Lizenzmodell nicht goutiere, das Innovationen und Entwicklungen nicht honoriere.
(Marcel Wüthrich, InfoWeek)


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