Warten auf Navision 4.0

In Deutschland und Österreich ist Microsoft Navision 4.0 für Oktober angekündigt. In der Schweiz werden wir uns bis nächsten Januar gedulden müssen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/17

     

Microsoft Schweiz wird Navision 4.0 erst am 5. Januar nächsten Jahres ausliefern. Adrian Krummenacher, bei Microsoft Schweiz für Business Solutions (MBS) zuständig, begründet dies mit der Lokalisierung und Anpassungen an landesspezifische Wünsche und Normen: «Wir haben bei MBS Schweiz extra eine Person, die sich ausschliesslich um die Bedürfnisse der Schweizer Anwender und die hiesigen gesetzlichen Regelungen kümmert. Ihre Anregungen fliessen in die Lokalisierung ein und werden oft sogar im Gesamtprodukt berücksichtigt.»

Was ist neu?

Auf den ersten Blick fällt bei Navison 4.0 vor allem die neue Benutzeroberfläche auf. Sie erinnert stark an Outlook. Zu sehen sind dabei nur jene Menüpunkte, die für den jeweiligen Anwender freigegeben sind. Jeder Benutzer hat zudem die Möglichkeit, oft benötigte Funktionen in die Shortcuts aufzunehmen.

Beim Finanzmanagement können Vorgänge nun auch zwischen mehreren Navision-Lösungen und für mehrere Mandanten ausgeführt werden.


Ein neues Fertigungsmodul soll speziell auf die Bedürfnisse von KMU ausgelegt sein. Verfügbar sind dafür eine grafische Planung, die Berechnung von Verkaufs- und Fertigungsaufträgen und ein Produktionsjournal, mit dem sich Verbrauch und Ist-Zustand direkt aus dem Fertigungsauftrag heraus einsehen lassen.

Business Notification bietet die Möglichkeit, Kunden, Lieferanten und Partner auf Termin automatisch über bestimmte Geschäftsvorgänge zu informieren, etwa wenn eine Einkaufsbestellung nach einigen Tagen noch nicht bestätig wurde.

Business Analytics schliesslich erlaubt die gezielte Auswertungen der Navision-Daten und deren Weiterverarbeitung in Excel oder im Advanced Viewer. Die Frontend-Lösung wird wahrscheinlich beim Schweizer Start am 5. Januar noch nicht zur Verfügung stehen. Krummenacher verspricht aber, dass das Modul bald danach, allenfalls bereits im Januar, ausgeliefert wird.

Erfolgreiche Business Solutions

MBS Schweiz konzentriert sich hauptsächlich auf zwei Lösungen: Navision zielt – nicht zuletzt mit einem Lizenzmodell für Firmen mit nur wenigen Mitarbeitern – auf kleinere Unternehmen. Das hauseigene Konkurrenzprodukt Axapta dagegen ist grundsätzlich für grössere, mittelständische Unternehmen vorgesehen. Krummenacher relativiert diese Abgrenzung allerdings: «Für Navision gibt es rund 40 Branchenlösungen, für Axapta etwa 20. Die spezifischen Voraussetzungen eines Unternehmens sind für die Wahl oft wichtiger als seine Grösse.»
Und wie steht es um die Konkurrenz durch Platzhirsch SAP? Krummenacher: «Natürlich reden SAP und neuerdings auch Oracle gern vom KMU-Markt. Aber unter uns gesagt, merken wir nicht allzu viel davon. Echte Mitbewerber sind je nach Projekt eher lokale Anbieter.»
MSB schaut laut Krummenacher auf ein recht erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Während der Umsatz im europäischen ERP-Markt gesamthaft noch um sieben Prozent gewachsen ist, soll das Wachstum bei MBS bei über 20 Prozent gelegen haben. Für die Schweiz, sagt Krummenacher, dürfe er zwar keine Zahlen nennen, «aber im letzten Finanzjahr waren es sicher 55 Prozent mehr Lizenzen als im Vorjahr». Was ohne Basiszahlen natürlich nicht allzu viel aussagt. Immerhin soll Navision mittlerweile in rund 1400 Schweizer Unternehmen installiert sein.
Weltweit wird die Business-Lösung in 30’000 Unternehmen in 50 Ländern eingesetzt. (fis)


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