Das Kürzel SED steht nicht etwa für eine ehemalige sozialistische Partei eines nicht mehr existierenden Staates östlich der Schweiz, es bedeutet vielmehr «Surface Conduction Electron Emitter Display». Dahinter verbirgt sich eine von
Canon erfundene Technologie zur Herstellung von neuartigen Flachbildschirmen. Die SED-Bildschirme sollen dünner sein und weniger Strom fressen als herkömmliche LCDs, weil sie ohne Hintergrundbeleuchtung funktionieren.
Wie im Frühling bereits angekündigt, hat der Digitalkamera-Hersteller nun ein Joint-Venture mit dem japanischen Elektronikriesen
Toshiba gegründet. Das neue Unternehmen namens SED Inc. soll ab August nächsten Jahres mit rund 300 Mitarbeitenden Bildschirme vor allem für grosse TFT-Fernseher (50 Zoll) produzieren. Berichten des Wall Street Journals zufolge, wollen die beiden Unternehmen rund 200 Milliarden Yen (über 2,2 Mrd. Franken) in die Panel-Produktion pumpen. Toshiba hält am gemeinsamen Unternehmen die Mehrheit von 50,002 Prozent.
Die Partner, die bis dato gar nicht oder nur schwach im Flachbildschirm-Markt vertreten sind, haben sich grosse Ziele gesteckt: Bis 2010 sollen jährlich drei Millionen SED-Bildschirme vom Band laufen. SED soll dann einen Marktanteil zwischen 20 und 30 Prozent erreicht haben und schliesslich zur ultimativen Flachbildschirm-Technologie mutieren. (sk)