RedIT kauft und verkauft

Das Zuger Unternehmen RedIT verkauft den Bereich Steuern an Abraxas und kauft gleichzeitig eine Firma in Liechtenstein.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/17

     

Das Profil, das RedIT-CEO Andreas Kleeb für sein Unternehmen anstrebt, nimmt Konturen an. Der Zuger IT-Dienstleister hat zum einen Bereiche der im liechtensteinischen Schaan domizilierten Ancoma gekauft. Ancoma ist mit seinen Produkten auf Treuhänder und Berater spezialisiert. Zum anderen verkauft Kleeb für einen nicht genannten Preis den Bereich Steuern an Abraxas Informatik. Damit «entledigt» sich RedIT eines Geschäftsbereichs, der auf Entwicklungsebene nicht mehr in die Firmenstrategie passt.
Der Verkauf beinhaltet 30 Stellen im Competence Center Steuern und die Eigentumsrechte an der Steuerlösung Pebe, der Software für die öfffentliche Hand und Steuerberater. Abraxas erhält mit dem Kauf ein fünfjähriges Nutzungsrecht der Marke Pebe. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. Pebe Finance, die Fibu-Lösung für Treuhänder, wird weiterhin von RedIT vertrieben und weiterentwickelt.

Konsolidierung nötig

Im Juni hatten RedIT und Abraxas bekanntgegeben, man wolle zusammen mit IBM an einer integrierten Gesamtsteuerlösung für Kantone, Gemeinden und das Fürstentum Liechtenstein arbeiten. Doch es kam anders. Heute sagt Kleeb: «Im Steuermarkt musste eine Konsolidierung stattfinden. Es braucht einen Partner, der eine wichtige Rolle spielt in diesem Markt.» Man hätte als RedIT mit Steuerlösungen nicht genügend Synergien nutzen können. Auf Deutsch heisst das: RedIT konnte zwar Gemeinden als Kunden für ihre Steuerlösung finden – wenn es um die Gesamterbringung der IT-Leistungen ging, kam jeweils Abraxas zum Zug.

Win-win

Mit dem Verkauf kann sich RedIT nun vollständig auf Microsoft-basierte Branchenlösungen für KMU konzentrieren, während Abraxas als Spezialist für Steuerlösungen in diesem Bereich weiter wächst. Abraxas ist nun in der Lage, seinen elf kantonalen Kunden die Lösungen von RedIT (Steuerberater, Private) und umgekehrt den von RedIT übernommenen vier Kantonen seine eigenen Lösungen (z.B. Quellensteuer, Bezug) aus einer Hand anzubieten. Wie Abraxas-Sprecher Benno Affentranger zu IT Reseller sagte, wolle man zur Entwicklung einer durchgängigen Gesamtlösung eine «wesentliche Summe» investieren, mit dem Ziel, sich im Markt für Steuerlösungen zur Nummer 1 aufzuschwingen. (mh)

IT Reseller meint

RedIT beherbergt mit dem Verkauf des Steuerbereichs und dem Zukauf der Ancoma-Teile nun nur noch Dotnet-Entwickler im eigenen Haus, werden doch die an Abraxas verkauften Steuerlösungen in Java und Gupta entwickelt. Das steigert die Flexibilität des Unternehmens. Mit dem Verkauf des Steuerbereichs äufnet RedIT aber auch seine Kriegskasse für weitere Übernahmen. Abraxas seinerseits stärkt die eigene Position bei Gemeinden, da man nun über eine durchgängige Lösung verfügt. (mh)


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