Distefora mit und ohne Kabel


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/02

   

Die jüngste Übernahme von Alexander Fralks Glattbrugger Distefora Holding ist die Kieler BCS (Broadcast Consulting Systems) GmbH, ein Dienstleister im Bereich digitaler Nachrichtentechnik und Content Management. Die Übernahme geschehe im Zuge der Weiterentwicklung des Geschäftsfeldes Kabelnetze in Richtung Content & Media Services. Zur Distefora-Gruppe gehört nämlich unter anderem die KK Kabelnetz Kiel. Zusammen mit Ision Internet AG soll die BCS das KK Kabelnetz Kiel, für weitere Mediendienste wie Internet und Telefonie (und später Video on Demand) öffnen. Die BCS wird in den Distefora-Geschäftsbereich «Content & Media Services» umbenannt.
Das Hauptgeschäftsfeld der BCS liegt in der Konzeption, Beratung und Einrichtung von rundfunktechnischen Betrieben. So war BCS unlängst für die Sende- und Studiotechnik der ARD-Sendung «Sabine Cristiansen» verantwortlich. Der 43-jährige Michael Braun, der 1992 zusammen mit Ralph Simmen die BCS gründete, leitet das Unternehmen auch nach der Übernahme als Geschäftsführer weiter.

Stadtpläne auf der Handfläche

Alexander Falk will mit seiner Distefora auch den Ausbau eines Navigationssystems vorantreiben. Mit GSM- und WAP-Handys soll man künftig von möglichst vielen Punkten in Europa Stadtpläne einsehen können. An der Cebit soll das erste Navigationssystem auf einem handflächengrossen Bildschirm vorgeführt werden. Falk brachte Anfang 1998 als erstes in die «leere» Aktiengesellschaft (früher Interdiscount) die CIS City Information System GmbH aus Würzburg ein, in dessen Besitz er schon früher war. CIS ist ein Unternehmen für mobile Satellitennavigation für Fahrzeuge und Flottenüberwachung für Speditionen. Falk ist einer derjenigen, der im Bereich Navigation mit dem Verschwinden des Papiers rechnet.
Die im letzten Jahr von Falk übernommene Zürcher Minick AG realisiert SMS-Dienste für den Consumer-Markt. Ihr neuestes Projekt ist ein Service für Mobilesound, einem Online-Anbieter von CDs. Durch eines der ersten mobilen E-Commerce-Projekte kann ein Radiohörer via SMS, die CD bestellen, die er gerade an einem der beteiligten Privatradios hört.
Mit solchen Services kommt Falk seinem Ziel näher, Menschen unabhängig von Zeit und Ort mit Services zu bedienen. Ihm schwebt unter anderem ein Auto vor, das eigentlich ein Computer auf Rädern ist. Etwa ausgestattet mit einem Touch-Screen, auf dem man sich durch die Stadtpläne Europas tasten kann. An der Cebit wird’s erst mal ein Handy mit Bildschirm sein. (mh)


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