Am Rande des Hickhacks um die letzte Meile haben sich Alternativen etabliert, um dieses heiss umkämpfte Teilstück bei der Anbindung von Firmen zu überwinden. Mit Lasertechnologie, Free Space Optics (FSO), lassen sich die Daten in Geschwindigkeiten durch die Luft jagen, die sonst nur über eine Glasfaserleitung erreicht werden können. Der Markt ist mit einem geschätzten Volumen von etwa 10 Millionen Franken pro Jahr hierzulande aber noch relativ klein. Zudem steht mit der Auktion von Konzessionen für Wimax bereits eine weitere Technologie in den Startlöchern, die den FSO-Anbietern zumindest teilweise das Leben schwer machen kann. Gegenüber Wimax, wo der Datendurchsatz netto rund 40 Mbit pro Sekunden betragen wird, ist aber FSO mit Durchsätzen von bis zu 10 Gigabit nicht bloss eine Nasenlänge voraus.
Konkurrenz Glasfaser
Die Konkurrenz für FSO beim Datendurchsatz sind die Glasfaserverbindungen. In der Schweiz ist die Erschliessung mit Glasfaser bereits weit vorangeschritten, was den Markt für die FSO-Anbieter einschränkt.
Erschwerend kommt hinzu, dass FSO Limitierungen hat. Für die Übertragung braucht es eine Sichtverbindung ohne Hindernisse dazwischen. Bei Nebel kann es zu Verbindungsunterbrüchen kommen. Für FSO spricht indes, dass die Verbindungen schnell aufgebaut werden können – für temporäre Lösungen ein Vorteil. Im Vergleich mit Funkübertragungen wie Wireless LAN oder Wimax ist FSO zudem äusserst abhörsicher. Um Daten abzufangen, müsste der Laserstrahl abgefangen werden. Wenn der Laserstrahl zwischen Sende- und Empfangseinheit aber unterbrochen wird, löst dies einen Alarm aus.
«FSO hat den Vorteil, dass die Technologie sehr hohe Durchsatzraten sowie hohe Sicherheit bietet und im Vergleich mit Mietleitungen günstig ist», sagt Thomas Wesselmann, Manager Sales & Marketing beim Distributor
Adiva, der hierzulande FSO-Produkte vertreibt, «aber FSO wird immer ein Nischenmarkt bleiben».
Von einer Nische spricht auch Ivo Scheiwiller, Geschäftsführer von Fastmile. Die Firma hat vor fünf Jahren mit FSO begonnen und sich zwischenzeitlich zum Spezialisten für Outdoor Wireless-Lösungen von breitbandigen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen entwickelt. Bis heute hat Fastmile gemäss Scheiwiller über 500 Verbindungen realisiert. Den eigenen Marktanteil schätzt er auf 20 bis 30 Prozent.
Anfangs hat Fastmile Aufträge als Direktgeschäft abgewickelt. Seit letztem Sommer hat die Firma auf ein indirektes Modell umgestellt. Mittlerweile sind 20 Partner an Bord.
Wachstumsperspektiven
Für die Zukunft ist Scheiwiller zuversichtlich. Die Perspektive, dass der Bedarf nach Bandbreite weiterhin exponentiell zunehmen wird, lässt ihn auf wachsende Umsätze hoffen. Zudem werden neue Technologien wie Millimeter Wave (mmWave) neues Potential eröffnen. «Die Glasfaserleitungen werden mit dem Bandbreitenbedarf nicht mithalten können. Zudem ist Outdoor Wireless bedeutend wirtschaftlicher», so Scheiwiller. Ein Link mit 1,25 Gigabit pro Sekunde über eine Strecke von bis zu 1000 Metern kostet 22’900 Franken. Mit ein Grund, weshalb der Markt nach seiner Einschätzung binnen der nächsten fünf Jahre 100 Millionen Franken schwer werden soll. (map)