Immer öfter vertrauen Hersteller aus der CE-Branche den Vertrieb ihrer Produkte Distributoren an. Für IT-Produkte, welche meist eine grössere Service-Leistung erfordern, ist dies schon seit jeher der bevorzugte Vertriebsweg. Die Umstellung der Hersteller auf den indirekten Vertrieb auch für Produkte der Unterhaltungselektronik ist ein weiteres Indiz für die langsame Verschmelzung des IT- und des CE-Marktes.
Auslöser für diese Annäherung von IT und CE sind Hersteller, die mit ihren Produkten in der jeweils anderen Branche wildern, aber auch Produkte, die nicht mehr klar einer der beiden Branchen zugewiesen werden können.
Händler sind zufrieden
Sony, dessen Computermonitore neu indirekt über Distributoren vertrieben werden, nennt denn auch gleich die Vorteile, die das Unternehmen in dieser Vertriebsart sieht: bessere
Lagerverfügbarkeit, schnellere Auftragsabwicklung und mehr persönliche Geschäftsbeziehungen.
Wie eine Umfrage von IT Reseller ergeben hat, kommt dies im Fall von Computermonitoren auch bei den Händlern gut an. Wer bereits mehrheitlich IT-Produkte in seinem Geschäft führt, ist sich gewohnt, seine Ware bei Distributoren zu bestellen. Für diese Händler ist es natürlich von Vorteil, wenn sie nun noch mehr Produkte zentral bei einem ihrer Distributoren ordern können, statt für jedes Produkt bei einem anderen Hersteller anklopfen zu müssen.
IT-Distributoren
Durch die geänderte Vertriebsstrategie konnte
Sony angeblich bereits die Preise für Displays senken. Dave Bennett, General Manager Channel Sales Europa, zeigt sich überzeugt, dass die Umstellung sich als äusserst praktisch und effizient erweisen wird. «Durch den vereinfachten Zugriff auf ein breiteres Spektrum von Sony-Produkten wird die neue Vertriebsstruktur unsere Reseller dazu ermutigen, ihre Kundenangebote zu erweitern, damit sie von der für sie äusserst attraktiven Preisgestaltung profitieren.» In der Schweiz haben seit dem 1. April die Sony-Distributoren
Actebis, Also, COS,
Ingram Micro und
Tech Data die gesamte Display-Produktpalette an Lager.
Kritische CE-Händler
Wie die Umfrage von IT Reseller zeigt, kommt eine Umstellung auf indirekten Vertrieb aber nicht in allen Fällen gut an. Die traditionellen CE-Händler bevorzugen es mehrheitlich, vom Hersteller selbst beliefert und informiert zu werden. Zudem trauen sie den nun von
Sony eingesetzten IT-Broadlinern im Bereich Unterhaltungselektronik herzlich wenig zu. Lieber wäre es ihnen, sie könnten die Produkte über die Fachhandelskooperationen Tetora oder Interfunk beziehen. (slz)