Energieeffizienz im Rechenzentrum

IBM ist überzeugt, dass der Stromverbrauch und die Energiekosten in den nächsten Jahren für IT-Verantwortliche zu vorrangigen Themen werden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2006/17

     

Mit immer höheren Taktraten stieg der Energieverbrauch von Prozessoren in den letzten Jahren ständig. Gebrochen wurde dieser Trend erst, als sich mit den Dualcore-Prozessoren die Erkenntnis durchsetzte, dass Leistung nicht allein von der Taktfrequenz, sondern ebensosehr von der Architektur abhängig ist. Dass der Energieverbrauch nur bedingt zum Thema wurde, lagt wohl daran, dass unterdessen Technologien entwickelt wurden, bei denen die Taktrate während der Wartezeiten heruntergefahren wird.
Peter van Buul (Bild), Consulting Sales Specialist bei IBM Schweiz, meint jedoch im Gespräch mit IT Reseller: «Die Anwender in den Datenzentren waren mit diesen Technologien auch nicht rundherum glücklich. Bei Blade-­Servern etwa finden sich die Prozessoren auf engstem Raum. Da fallen Stromverbrauch und Hitzeabstrahlung selbst bei gedämpftem Verbrauch noch ins Gewicht.» IBM legt daher bei neuen Servern einen Schwerpunkt darauf, den Stromverbrauch und die Energiekosten senken.

Energie-Management-Tools

Die CIOs, so die erklärte Absicht, sollen den Stromverbrauch planen, überwachen und kontrollieren können. ­Diese Bemühungen laufen bei IBM unter dem Namen «Cool Blue» und beinhalten Hardware- und System-Managament-Tools, mit denen sich Energieverbrauch und Kühlung sowohl auf System- wie auf Rack- und Rechenzentrumsebene optimieren lässt.
Thermal Diagnostics etwa ist ein Thermo-Analyseprogramm, das es erlaubt, die Wärmeausstrahlung im Datenzentrum zu überwachen und die Ursache von Problemen festzustellen. Dazu werden alle Komponenten regelmässig überprüft und Daten über Leistung und Temperatur der einzelnen Maschinen registriert. Die Software erstellt daraus ein virtuelles Modell der verschiedenen Bestandteile. Auf dieser Basis kommt dann ein weiteres Tool, Powerexecutive, zum Einsatz.
Powerexecutive ist für IBM-Blad-Center- und System-x-Server verfügbar und misst die Wärmeausstrahlung und den Energieverbrauch. Es kann den Stromverbrauch jederzeit eines einzelnen Servers oder einer ganzen Server-Gruppe nach oben begrenzen. «Besonders effizient wirkt Powerexecutive in virtuellen Umgebungen», erklärt van Buul. «Dort lässt sich so erreichen, dass die dynamische Aufgabenverteilung auf die verschiedenen Prozessoren nicht nur aufgrund der Rechenleistung, sondern auch in Bezug auf die Hitzeabstrahlung und den Energieverbrauch vorgenommen wird.»
Laut einer IBM-internen Studie soll sich der Energiebedarf und -verbrauch in virtualisierten Systemen auf diese Weise um bis zu 40 Prozent senken lassen.
Die von IBM im August angekündig­ten, neuen stromsparenden Unternehmensrechner sind mittlerweile erhältlich. Die neuen Systemx- und Bladecenter-Produkte bringen, wie IBM sagt, nicht nur Energiesparmöglichkeiten, sie erschliessen auch die Möglichkeiten des High Performance Computing für die Unternehmen bei Business-Intelligence- oder ERP-Anwendungen.
Zu den neuen Servern gehört etwa der skalierbare «Snap In»-Blade-Server LS41. Er ist Teil der Blade-Center-Architektur und kann bei Bedarf einfach mit einem weiteren AMD-Blade mit zwei Sockeln ergänzt werden. «Möglich wird dies durch die Hypertransport Interconnect Technologie», erklärt van Buul. «Es handelt sich nicht etwa um einen Cluster. Dank der aus der Mainframetechnologie stammenden Highspeed-Verbindung und der Dualcore-Technologie entsteht ein echter 8-Weg-Server. Mit der neuen Xcelerated ­Memory Technology wird überdies der Datenzugriff um bis zu 15 Prozent beschleunigt.»

IBM und AMD

Bestückt sind die x86-Server mit den neuen Opteron-Prozessoren von AMD. Die Zusammenarbeit zwischen IBM und AMD begann mit Highperformance-Grafik-Stations und -Clustern. Mit den neuen Servern wird die Zusammenarbeit nun auch auf die Business-Systeme ausgedehnt. Für das, was man früher als «Wintel»-Maschinen bezeichnete, so van Buul, gebe es heute Alternativen, die man nutzen wolle: Linux als weiteres Betriebssystem neben dem nach wie vor dominierenden Windows und eben AMD neben Intel. Van Buul betont jedoch, dass es sich nicht um eine Ablösung, sondern um eine Ergänzung handle. Die Entscheidung, hänge vom Verwendungszweck ab. (fis)

Die Neuen

Blade-Center LS41: 2- bis 4-Wege-Blade-System für ERP, Data Warehouses, SQL-Datenbanken und High Performance Computing Cluster.
Blade-Center LS21: 2-Wege-Blade-System für Finanzdienstleister, wissenschaftliche Anwendungen und SQL-Datenbanken.
System x3755: für mittelständische bis grosse Unternehmen für wissenschaftliche Anwendungen.
System x3655: Business Performance Server für Datenbanken, ERP, Business Intelligence, IPTV und Video-on-Demand-Anwendungen.
System x3455: Hochleistungsrechner für wissenschaftliche und technische Anwendungen sowie Linux-Cluster.


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