Mit billigem Farbdruck gegen HP

Xerox hat mit neuen Druckermodellen die Solid-Ink-Drucktechnologie für Workgroups wettbewerbsfähig gemacht. Die Konkurrenz sieht’s gelassen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/18

     

Die Solid-Ink-Technologie von Xerox basiert auf Buntstift-artiger Tintenfarbe und ist an sich seit zwei Jahren auf dem Markt. Nach fünf Jahren Forschung ermöglicht Xerox jetzt Laser-Farbdrucke zum Druckpreis von Schwarz-Weiss. Der Rollout hat bereits mit den seit einigen Wochen erhältlichen Druckermodellen 8860 und 8860 MFP stattgefunden.
Xerox lanciert damit einen Preiskampf gegen Marktführer HP, der mit dem Color Laserjet 4700 eine ähnlich ausgerüstete Arbeitsgruppen-Version eines Farblasers im Angebot hat. Die Vorteile des Xerox-Druckers werden allerdings geschmälert durch den um rund 1200 Franken teureren Einstiegspreis des mit Solid-Ink ausgerüsteten Druckers.

Erhöhte Kapazität legt Entscheidbasis

Mit der Erhöhung der maximalen Druckkapazität haben die Xerox-Forschungslabors die Wirtschaftlichkeit der Solid-Ink-Technologie erhöht. Eine Füllung reicht nun für 14’000 Seiten: 40 Prozent mehr als beim Konkurrenz-Produkt Color Laserjet 4700 des Marktführers HP. Ab Druckvolumen von rund 800 Seiten pro Monat sei laut Xerox-Berechnung bereits der Break-even gegenüber der Konkurrenz erreicht. Der Hersteller empfielt die Geräte ab 2000 Seiten pro Monat, damit die Druckkosten merklich fallen.
Die neuen Drucker unterstützen Druckgeschwindigkeiten von 31 Seiten pro Minute, ob in Farbe oder Schwarz-Weiss. Damit sind sie gegenüber dem erwähnten 4700er-HP ebenbürtig. Auch was die technische Grundausstattung wie Prozessor, Arbeitsspeicher und Erweiterungsmöglichkeiten des Papierschachts und des zusätzlichen Speichers mittels 40-GB-Festplatte betrifft, sind HP und Xerox in dieser Workgroup-Klasse ziemlich identisch ausgerüstet.

Sparen bei Material und Aufwand

Die tiefen Kosten für Solid-Ink kommen neben der erhöhten Kapazität auch durch eingesparte Teile. Eine kleiner Farbblock reicht aus. Im ­Gegensatz zu den vergleichsweise grossen und mechanisch aufgebauten Tonermodulen ist der Spareffekt nicht nur an Kunststoffen zur Produktion enorm, sondern fällt auch beim Abfall oder der Wiederverwertung sprichwörtlich ins Gewicht. Was den Energieverbrauch angeht, sind die Xerox-Drucker 8860 für den «Energy Star» qualifiziert.

HP ist klarer Markführer

HP ist laut Studien von DCC mit 60 Prozent klarer Schweizer Marktführer in dieser Klasse der Arbeitsgruppen-Drucker, vor Samsung mit 18 Prozent und Oki mit 8 Prozent. Laut Priska ­Sameli, Pressesprecherin von HP Schweiz habe HP die Solid-Ink-Technologie aufgrund zu hohen Energieverbrauchs verworfen. «Der 4700 ist unser Flaggschiff-Modell und verkauft sich seit Markteinführung vor zwei Jahren sehr gut», sagte Sameli gegenüber IT Reseller. Sie deutete aber auch darauf hin, dass die Druckkosten im Vergleich von Xerox aufgrund unterschiedlicher Farbdruckqualität schlecht vergleichbar seien und der MFP-­Drucker des 4700 als erster seiner Klasse mit dem Energielabel «Blauer Engel» ausgezeichnet sei. Der Energieverbrauch von Solid-Ink-Druck sei dreimal höher als bei HP. (mro)


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