Ab 27. November kann bei
Cablecom hochauflösendes Fernsehen HDTV sowie Internet-Fernsehen bezogen werden. Das Angebot, das die drei Sender Sat.1, Pro7 und ab Dezember den Schweizer Sender HD Suisse beinhaltet, kann ab sofort bestellt werden. Die HD-Sender kosten im Paket mit dem digitalen TV- und Radioangebot 15 Franken pro Monat. Für 2008 ist ein Programmausbau geplant. Zudem wird das Pilotprojekt Internet-TV für Highspeed-Kunden erweitert und endgültig lanciert. Auch das «Video on Demand»-Angebot soll ausgebaut werden. Zum derzeitigen Angebot von 170 Filmen sollen im Dezember wöchentlich vier neue dazukommen.
Nur für Enthusiasten
Wirklich attraktiv ist das Angebot jedoch noch nicht: Die für die HD-Übertragung nötige Mediabox kann man nicht kaufen, sie muss also gemietet werden. Zudem funktioniere sie derzeit nur mit Einschränkungen, räumt
Cablecom ein. So besteht die Gefahr eines Erinnerungs-Verlusts bei ihrer Abschaltung, Dolby 5:1 kann je nach Sender in der SD-Auflösung nur in Stereo dargestellt werden und der Teletext ist noch fehlerhaft. Die Box besitzt zudem noch keine Aufnahme-Funktion, ist also ein reiner Receiver. Eine Kombination von Receiver und Recorder wird ab Sommer 2008 lanciert, ein Software-Release, um die Kinderkrankheiten der Box in den Griff zu bekommen, ist für den Frühling angekündigt. Bei Pro7 und Sat.1 sind nur 15-20% native HD-Produkte, der Rest ist hochskaliertes Material. Es stellt sich die Frage, wieso man von diesem Angebot überhaupt Gebrauch machen soll. Frank Boller, Vice President und Leiter Marketing und Verkauf, gab im Gespräch mit IT Reseller darauf Antwort: «Um ehrlich zu sein, vermarkten wir die Box nicht aktiv. Wir sagen klar, dass es noch Einschränkungen gibt. Das Angebot ist derzeit etwas für Enthusiasten, die von Anfang an dabei sein wollen. Wir sprechen damit nicht die Masse an.
Keine Zwangsverordnung
Laut eigenen Angaben betreut Cablecom derzeit 215’000 Kunden im Bereich Digital-Fernsehen. Selbstkritisch gab Rudolf Fischer (Bild), General Manager von
Cablecom, jedoch zu, dass man die Bedeutung des guten, alten Analog-Fernsehens unterschätzt habe. «Digitalisierung ist ein Prozess, den man nicht zwangsverordnen kann», so Fischer. Zwar kämen monatlich rund 10’000 neue Digital-TV-Anschlüsse hinzu, die Mehrheit sei aber beim analogen Angebot geblieben. «Wir dachten, die Umstellung von analogem zu digitalem TV werde von der Bevölkerung gewünscht, wurden aber eines Besseren belehrt.» So wird 2008 in der Schweiz die terrestrische analoge Verbreitung von Fernsehen zwar endgültig eingestellt, jene über Kabel allerdings nicht. Und Cablecom versprach denn auch, im kommenden Jahr keine weiteren Sender aus dem analogen Angebot zu kippen. (sk)