Zwar versteht sich die Cebit als strikter Business-to-Business-Anlass, doch kommt auch die weltweit grösste IT-Messe nicht umhin, sich dem Thema Consumer Electronics und Heimvernetzung vermehrt zu widmen. Zum einen haben sich die Grenzen zwischen IT und CE aufgrund wachsender Konvergenzen immer mehr verwaschen. Zum anderen ist die Cebit in diesem Jahr mehr aus der Sicht der Anwender aufgebaut. So wundert es nicht, dass heuer rund 2000 Anbieter zum Thema Consumer- und Unterhaltungselektronik an ihrem Stand in den Hannoveraner Messehallen etwas zu zeigen haben.
Drei Grundsäulen
Angst, das strenge B2B-Messekonzept könnte durch so viel CE ins Wanken geraten, haben die Veranstalter nicht: «Wir werden sicherlich wieder um die 85 Prozent Fachbesucher haben», sagt Cebit-Sprecherin Gabriele Dörries gegenüber IT Reseller. «Wir wollen aber auch den nicht reinen Fachbesuchern etwas bieten, schliesslich sind das möglicherweise die Business-Kunden von morgen», so Dörries.
Die Cebit steht in diesem Jahr auf den drei Grundsäulen «Business Solutions», «Public Sektor» sowie «Home & Mobile Solutions». In letzterem Bereich wird alles, was des Endkunden Herz begehrt, zu finden sein. Neben dem Thema Heimvernetzung und der Produktgruppe Flatscreens spielen in diesem Jahr Handys und Navigationsgeräte eine ganz grosse Rolle in Hannover, sagt Dörries.
Fest in chinesischer Hand
Sucht man in der Ausstellerliste unter den Stichworten Consumer Electronics und Home Entertainment, so reiht sich eine lange Liste fast ausschliesslich asiatischer Aussteller auf. Die Mehrzahl der CE-Aussteller kommt dabei aus China und Taiwan sowie aus Südkorea. Gesamthaft sind sage und schreibe rund 440 chinesische Firmen plus fünf Gemeinschaftsstände aus der Volksrepublik an der Cebit vertreten. Ähnlich umfangreich ist die Liste von Unternehmen aus Taiwan. Japanische Grössen sucht man hingegen fast vergebens. Einzig Hitachi und
Sony Deutschland finden sich in der kleinen Liste der japanischen Aussteller. Grundsätzlich vermisst man Namen wie
Panasonic,
Lenovo,
Motorola oder
Nokia.
Schwerpunkt Digitalfotografie
Die Fotografie ist im Umbruch - Digitaltechnik eröffnet immer wieder neue Möglichkeiten. Diese betreffen das kreative Potenzial ebenso wie die wirtschaftliche Optimierung der Bildproduktion. Die Sonderschau «Digital Imaging» will eine Brücke zwischen Information und praktischer Anwendung schlagen. Zusammen mit einer Vielzahl von Firmen aus der Imaging-Branche zeigt der Arbeitskreis Digitale Fotografie in Halle 23 auf 1500 Quadratmetern die aktuellen Trends rund um die digitale Fototechnik. Dabei versteht sich «Digital Imaging» mehr als nur eine reine Produktschau. Dem Besucher wird nicht nur der gegenwärtige Stand der Technik präsentiert, er erhält auch Einblick in alle Bereiche des Bildschaffens - von der Wahl der richtigen Kamera und Optik sowie der für unterschiedliche Einsatzgebiete notwendigen Auflösung, über unterschiedliche Speichermedien bis hin zur individuellen Bildbearbeitung, dem erforderlichen Zubehör und der aktuellen Drucktechnik.
Sonderschauen und Referate
Unter dem Motto Architektur trifft Technik und Design werden in der Sonderschau «digital living @ future building» in Halle 21 verschiedene Wohnwelten mit Wohnzimmer, Büro und Schlafzimmer aufgebaut, die das vernetzte Heim mit allem was dazu gehört zeigen sollen.
Können IT-Hersteller im Wohnzimmer Fuss fassen? Diesem immer wieder diskutierten Thema nimmt sich D-Link-Chef Stefan Baross in seinem Referat im Forum des Planet Resellers am Samstag, 8. März an. Im Future Talk in der Halle 9 geht es in einem Live-Wettbewerb um die beste und innovativste Konvergenzidee. Hier werden Projekte aus Universitäten, Forschung und Entwicklung vorgestellt. In den beiden Kategorien Mobile Content und Digital Life treten jeweils zwei Kandidaten live vor Publikum gegeneinander an. In der Veranstaltung «Cebit in Motion» gibt es am Messedienstag in der Halle 15 einen Vortrag zum Thema Digitales Radio.
World Cyber Games
Auch in diesem Jahre ist es wieder so weit: Die besten Computerspieler aus ganz Europa treffen sich in Halle 22 zu den traditionellen World Cyber Games, um in ihren neuen Disziplinen gegeneinander in den Ring zu steigen. Über 200 Spieler aus 25 Nationen werden in 7 Wettbewerben auf dem PC oder auf der Xbox 360 gegeneinander antreten und um Ruhm und 100’000 Dollar Preisgeld kämpfen. Am Donnerstag, um 16.30 Uhr, findet die grosse Eröffnungszeremonie statt. Die Sieger werden am Sonntag um vier geehrt. (Susann Klossek)
