Bereits zum zweiten Mal in Folge hat HP die Technology@work-Besucher Mitte März nach Barcelona eingeladen. Virtualisierung und Datacenter Transformation waren dieses Jahr die Haupt-Traktanden. Erfahrungen im Bereich der Transformation von Rechenzentren, die HP am eigenen Beispiel erlebt hat, will der Konzern nun Unternehmen aller Grössenordnungen zugänglich machen. Gemäss Studien, die HP in Auftrag gegeben hat, werden bis 2010 ein Drittel aller bestehenden Rechenzentren ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben, während rund die Hälfte aller befragten CIOs die Zahl ihrer Rechenzentren zu reduzieren gedenken.
Entsprechend prognostiziert Ann Livermore, Executive Vice President der HP Technology Group und inoffizielle Favoritin für den Führungsposten bei
HP, ein baldiges Ende für IT-Infrastrukturen, die auf IT-Inseln basieren. «Die nächste Generation von Rechenzentren ist eine einzige, virtualisierte Infrastruktur», so Livermore.
Ein Blick in die Kristallkugel
Wie
HP die Rechenzentren seiner Kunden künftig zu optimieren gedenkt, hat allerdings nichts mit futuristischen Fantasien gemeinsam. HP prägte bereits vor Jahren den Begriff der «Adaptive Infrastructure». Basierend auf einem integrativen Modell von Hardware, Software und Services will HP seine Fähigkeiten nun unter Beweis stellen. Im Zentrum steht dabei die konsequente Verfolgung des Virtualisierungsgedankens.
Dank neuer Server und Management-Software soll sich die Grid-Strategie auch für kleinere Unternehmen und dies bereits in einer frühen Phase auszahlen. Wer sich gar nicht mehr mit eigenen Rechenzentren rumschlagen möchte, kann künftig vermehrt von HPs On-demand-Angeboten (Adaptive Infrastructure as a Service) Gebrauch machen. Der Trend zurück zum ASP-Modell (Application Service Providing) ist heute nicht zuletzt aus Gründen der Machbarkeit aktueller denn je. Zudem gestaltet sich die unternehmensinterne IT immer kostspieliger: «Heute fliessen bis zu 90% des IT-Budgets in die Instandhaltung der IT», sagte Klaus Rumsauer, Director HP ESS Server & Storage in Deutschland.
Green-IT begeistert rundum
Aktiv transformieren will
HP, abgesehen von den On-demand-Angeboten, auch auf der Ebene von Konsolidierungs-, Virtualisierungs- und Critical Facilities-Services. Von den Erfahrungen, die HP im Rahmen diverser Transformationen der eigenen IT gesammelt hat, sollen die Kunden nun vollumfänglich profitieren.
Was HP bisher zum Komplettangebot fehlte, wurde mit der EYP Mission Critical Facilities dazugekauft: Ein Beratungsunternehmen, das sich mit Planung, Design und Betrieb von Rechenzentren beschäftigt. Ein Zukauf, den auch Chandrakant Patel, seines Zeichens Direktor des HP Sustainable IT Ecosystem Labors, sehr begrüsst. Patel sieht darin die Chance, seine Entwicklungen zur Reduktion des immer grösseren Energieaufwandes, der für die Kühlung von Rechenzentren benötigt wird, auf breiter Ebene in der Praxis umzusetzen. Dank seiner Forschung ist es möglich, genau dort zu kühlen, wo es nötig ist, anstatt wertvolle Energie nach dem Giesskannenprinzip verpuffen zu lassen.
Neue Produkte für die Virtualisierung
Wer seine IT noch nicht ganz an
HP ausgliedern möchte, hat immer noch die Möglichkeit sein Rechenzentrum um die beiden Softwarelösungen HP Operations Orchestration und HP Insight Dynamics-VSE sowie um den Server HP Proliant DL785 zu erweitern.
Operations Orchestration integriert weitgehend die Lösungen der kürzlich übernommenen Opsware, wodurch die umfassende Automatisierung des Service-Managements ermöglicht wird.
Insight Dynamics-VSE ist HPs Lösung für das Management virtueller als auch physischer Ressourcen in einem und wird voraussichtlich noch in der ersten Hälfte dieses Jahres für HPs Blade-Systeme verfügbar sein.
Mit dem ab Mai erhältlichen Proliant DL785 bringt HP erstmals einen hochskalierbaren x86-Server mit bis zu acht AMD-Opteron-Quad-Core-Prozessoren auf den Markt. Die Hauptmerkmale des Servers sind nebst der grossen Rechenleistung eine Memory-Kapazität von bis zu 256 GB und die insgesamt elf PCI-E-Slots. HP sieht den Quad-Core-Boliden als klassische Virtualisierungsmaschine, die sich vor allem für Anwendungen eignet, für die das Leistungs-/Franken-Verhältnis ausschlaggebender als die Security ist. (Fabian Bumbak)