Noch mehr Multicore im Anmarsch

Während AMD die Desktop-Welt mit leistungsstarken Multicore-Konzepten beglückt, legt der Konkurrent Intel im Serverbereich einen weiteren Gang zu.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/06

     

Vor etwas mehr als einem Jahr haben die beiden Prozessorrivalen AMD und Intel ihr Rennen vom Dual-Core-Feld auf das Quad-Core-Feld verschoben. Nachdem Intel mit seinen Vierkernprozessoren etwas früher am Start war und sich damit vor allem im Serverbereich gut positionieren konnte, scheint sich AMD zurzeit stark auf den Desktop-PC-Bereich, insbesondere auf leistungshungrige Gaming-­Anwendungen zu fokussieren.

AMDs Phenom X4 für den Desktop

Mit seiner Quad-Core-Serie (X4) will AMD nach anfänglichen Startschwierigkeiten die Grenzen im Bereich Gaming und Multithreading neu definieren. Die fünf X4-Prozessoren 9550 (2,2 GHz), 9650 (2,3 GHz), 9750 (2,4 GHz) und 9850 (2,5 GHz) zielen vor allem auf den Einsatz in performance-intensiven Umgebungen ab, während der 9100e (1,8 GHz) mit einer Leis­tungsaufnahme von 65W die sparsa­me Variante in AMDs Phenom-Portfolio markiert. Die Einführung eines energieeffizienten Modelles macht angesichts der hohen Leistungsaufnahme der anderen Modelle der X4- Serie (9850 bis 125 W) Sinn, zumal die Benutzer je länger desto mehr auf ein gutes Leistungs-/Energieverbrauchsverhältnis bedacht sind. Die X4-Prozessoren sind zudem Bestandteil der Spider-Plattform, die erstmals Prozessor, Chipsatz und Grafikkarte von einem Hersteller integriert und Vorteile in Bezug auf Leistung, Skalierbarkeit und Effizienz mit sich bringen soll.

Drei Kerne für die Masse

Mit der Phenom 8000-X3-Serie, namentlich den Modellen 8400 X3 (2,1 GHz) und 8600 X3 (2,3 GHz) bringt AMD bisher die ersten Triple-Core-Prozessoren ins Spiel. Die X3-Serie des Phenom wurde in Anlehnung an die X4-Serie entwickelt, zielt allerdings eher auf den Massenmarkt ab. Insbesondere in Kombination mit AMDs 780G Chipset sollen X3-Prozessoren auch im Low-End-Bereich für ruckelfreie HD-Erlebnisse und ausgewachsene Gaming Performance sorgen.

Effizientere Xeon Quad-Cores

Intels Xeon-Quad-Core-Prozessoren der L5400-Serie sind bis zu 25% schneller und verfügen über 50% grösseren Cache als ihre Vorgängermodelle. Der L5420 (2,5 GHz, 1333 MHz FSB, 12 MB L2) und der L5410 (2,33 GH, 1333 MHz FSB, 12 MB L2) zeichnen sich durch 45-nm-Halbleiter-Fertigungstechnologie und einen spar­samen Stromverbrauch von maximal 50 W aus. Die beiden vor allem für Virtualisierungsanwendungen positionierten Prozessoren sind ab sofort verfügbar und sollen bei einer Abnahme von je 1000 Stück 380 Dollar (L5420) und 320 Dollar kosten. (Fabian Bumbak)


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