Telekom-Unternehmen und Computerhersteller geschäften in einem Markt, der sich durch eine hohe Durchdringung auszeichnet. Gemäss der neuesten Wemf-Untersuchung belegt die Schweiz in Bezug auf ICT-Verfügbarkeit von Bevölkerung und Unternehmen weltweit den dritten Platz und laut dem Weissbuch-Report vom Februar ist rein rechnerisch in 965 von 1000 Haushalten ein PC oder Notebook im Einsatz (viele Haushalte verfügen über mehr als einen Rechner). Kein Wunder unterbieten sich IT-Hersteller mit immer billigeren Rechnern. Seit geraumer Zeit sind nun auch Telekom-Anbieter im Kampf um Private und Unternehmens-Kunden in die Preisschlacht eingetreten und bündeln analog den Mobilfunk-Angeboten, wo Handys seit Jahren zusammen mit Abonnementen verkauft werden, Notebooks mit Internet-Verträgen. Solche Angebote gibt es bei den Telcos selbst oder zunehmend auch bei Händlern.
Händler bieten Notebooks zu Billigpreisen
Digitec zum Beispiel bietet aktuell ein Lenovo-Notebook mit Orange-UMTS-Abo («Internet Everywhere» oder «Business Everywhere Data Flat») für 499 statt 1199 Franken. Ein ähnliches Angebot gibt’s von
Sunrise. Auf der Website des Telekom-Anbieters prangt das «Take Away»-Angebot mit einem im Handel 860 Franken teuren Notebook von
Fujitsu Siemens Computers (FSC) für 499 Franken. Aber es kommt noch besser: Media Markt verhökert derzeit ein FSC-Notebook mit Sunrise-Abo für 299 statt 799 Franken. Wer bezahlt die 500 Franken Preisunterschied?
«Der Verkaufspreis hängt davon ab, zu welchen Konditionen wir die Notebooks von den Anbietern erhalten», sagt Sunrise-Sprecher Konrad Stokar. Das Prinzip sei dasselbe wie bei den Handys, wo die Geräte-Subventionen über Gebühren finanziert werden. Therese Wenger, Director Media & PR bei
Orange, meint: «Das Anbieten von Internet Everywhere im Paket mit einem Laptop ergibt sich in erster Linie aus den allgemeinen Preisentwicklungen bei den Laptops.» Details zur Kalkulation der Preise will Wenger aber nicht verraten. FSC-Marketingleiter Ralf Stein widerspricht: «Wir sind in der glücklichen Lage, dass Telcos die Kombination als Geschäftschance sehen und unsere Geräte für alle Funkstandards geeignet sind.
FSC biete nur Produkte aus dem aktuellen Angebot und zahle selbst nicht drauf.
Provider warten auf Angebote der Hersteller
Marktführer
Swisscom ist noch nicht auf die Billigschiene eingebogen. Der Ex-Monopolist bietet nur Miet-Modelle gekoppelt mit Services an, die im oberen Preissegment positioniert sind. Aber: «Wir prüfen derzeit Günstig-Notebook-Angebote gekoppelt mit Internet-Abo. Entschieden ist aber noch nichts», sagt Swisscom-Sprecher Sepp Huber. Kommt bald das Gratis-Notebook? «Sofern wir ein entsprechendes Angebot erhalten und bei der Qualität keine Abstriche machen müssen, will ich nicht ausschliessen, dass wir auch Gratis-Notebooks anbieten», sagt Stokar von
Sunrise. (Markus Häfliger)