Nach 17 Jahren geht’s erst richtig los

Laut dem kanadischen Softwarehaus Open Text ist die Zeit für Enterprise Content Management nun definitiv gekommen. Gesetzliche Vorlagen sind ein wichtiger Treiber. IT Reseller sprach mit dem Open-Text-CEO John Shackleton.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/08

     

Obwohl das kanadische Softwarehaus Open Text bereits 1991 gegründet wurde, steht dem ECM (Enterprise Content Management)-Spezialisten der grösste Wachstumsschub erst noch ins Haus: Setzte das Unternehmen 2007 noch knapp 600 Mio. Dollar um, soll in 18 Monaten die Milliardengrenze überschritten werden. In drei bis vier Jahren sollen es dann schon zwei Milliarden sein. «Dieser Markt steht noch ganz am Anfang», sagt Urs Sträuli, Vice-President Sales Zentral- und Osteuropa, im Gespräch mit IT Reseller. Für die kommenden Jahre wird mit Wachstumsraten zwischen 8 und 13 Prozent gerechnet.

Keine Angst vor Wirtschaftskrise

In Europa sei die deutschsprachige Region besonders stark fortgeschritten, so Sträuli. Hier finden sich rund 3000 der weltweit 45’000 Kunden.
In der Schweiz zählt Open Text diverse Banken, die Pharmariesen Roche und Novartis, die SBB und weitere Konzerne zu seiner Klientel. Aber auch Mittelständler wie beispielsweise die Konditorei Sprüngli finden sich im Portfolio. Der Marktanteil der Kanadier beträgt rund 35 Prozent. «Der Wettbewerb ist sehr stark. In der Schweiz finden sich viele kleine Anbieter von Teillösungen», sagt Sträuli.

Trotz starkem Engagement in der Finanzbranche haben die Verantwortlichen bei Open Text keine Zukunfts­ängste. Die grösste Gefahr gehe vom Markt in den USA aus, erklärt Open-text-CEO John Shackleton im Gespräch mit IT Reseller (siehe Interview im Kasten unten). Da seine Firma die Hälfte des Umsatzes in Europa erwirtschafte, halte sich das Risiko in Grenzen. «Eine grosse Rezession würde unser Wachstum sicher bremsen, aber nicht stoppen», fügt er hinzu.


Der Druck auf die Firmen, insbesondere auch Banken, ihre Datenberge in den Griff zu kriegen nehme zu, so Sträuli. Die historisch gewachsenen und aufgrund von Akquisitionen oft sehr heterogenen IT-Landschaften machen das nicht gerade einfach.

Regulierungen reichen nicht

«Staatliche Regulierungen reichen aber nicht aus, um Firmen dazu zu bringen, in ECM-Lösungen zu investieren», sagt Guido Anderegg, Director ECM-Consulting beim Schweizer ECM-Anbieter Open Connect, gegen­über IT Reseller. «ECM bringt den Kunden auch finanziell einen Mehrwert.» So digitalisiert seine Firma beispielsweise sämtliche technischen Dokumentationen zur Flugzeugwartung bei Lufthansa Technik. «Dadurch wird die Wartung der Flugzeuge effizienter abgewickelt und kann besser geplant werden», so Anderegg. Seine Firma operiere momentan auf der grünen Wiese. «Die Kunden wissen mehr als noch vor ein paar Jahren und merken gerade erst, dass ECM nun tatsächlich funktioniert.» (Markus Gross)


Hinweis d. Red: Das dazugehörige Interview "Opentext: John Shackleton im Gespräch" finden sie in der Inhaltübersicht als separaten Artikel des Online-Archivs.


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