Die Schweiz im Spielfieber

Die Schweizer spielen immer mehr. Das beweisen die jüngsten Zahlen der SIEA. Die Umsätze sind sowohl bei Konsolen als auch Spielen angestiegen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2008/14

     

Wie der Branchenverband Swiss Interactive Entertainment Association (SIEA) mitteilt, konnte die Schweizer Gamingbranche laut einer Erhebung von Media Control im zweiten Quartal weiterhin ein starkes Wachstum verzeichnen. Der Umsatz ist um 25 Prozent auf 83,2 Mio. Franken geklettert. Nach Stückzahlen konnte allerdings nur ein Wachstum um 10 Prozent erreicht werden. 35,5 Mio. Franken (+24%) des Umsatzes fielen dabei auf Konsolen und 47,7 Mio. Franken (+26%) wurden für Spiele ausgegeben. Gesamthaft gingen 95’653 Konsolen (+14%) über die Ladentische, davon 52’255 Home- und 43’398 portable Spielkonsolen. Damit ist der Markt für die portablen Spielkonsolen erstmals seit langem wieder rückläufig (-9%) und liegt hin­ter dem Absatz der fest installierten Konsolen.

Microsoft hinkt hinterher

Der Gewinner des zweiten Quartals ist eindeutig Nintendo. Die Japaner sind in allen Bereichen gewachsen. Der Absatz der Wii-Konsole legte um 126 Prozent auf 22’158 verkaufte Stück, jeder der DS-Konsole um 15 Prozent auf 29’558 Stück zu. Nach Stückzahlen betrachtet hält Nintendo damit einen Marktanteil von 42 Prozent bei den Home- und von 68 Prozent bei den portablen Konsolen (Umsatz 36 und 66%). Knapp hinter Nintendo findet sich Sony. Mit 17’896 verkauften PS3 und 13’695 PSP (-55%) kann Sony einen Marktanteil von 34 respektive 32 Prozent für sich verbuchen. Nach Umsatz betrachtet liegt Sony bei den Home-Konsolen mit einem Umsatz von 11,9 Mio. Franken (+36%) und einem Marktanteil von 49 Prozent sogar eindeutig vor Nintendo. Weit abgeschlagen ist nach wie vor Microsofts Xbox 360. Der Absatz nach Stückzahlen konnte zwar aufgrund einer Preisreduktion um 75 Prozent zulegen, liegt aber immer noch bei eher mageren 6535 Stück (Marktanteil 13%) oder 2,6 Mio. Franken Umsatz (Marktanteil 11%).

Spiele boomen

Auch bei den Spielen liegt Nintendo klar vorn: Rund 119’000 Spiele (+266%) für Wii zu einem Umsatz von 10,5 Mio. Franken wurden verkauft. Gefolgt von Sony mit 108’000 (+164%) abgesetzten Spielen für PS3 und 110’000 (-44%) verkauften Games für die PS2. Gesamthaft hat Sony Spiele für alle seine Konsolen im Wert von 17,5 Mio. Franken umgesetzt und liegt damit auf Platz eins. Microsoft hat für die Xbox 61’277 Spiele zu einem Wert von 5,3 Mio. Franken veräussert. Die Redmonder legten damit stückzahlenmässig um 44 und umsatzmässig um 67 Prozent zu, liegen jedoch trotzdem noch weit hinter Nintendo und Sony. PC-Spiele haben weiterhin an Terrain verloren: Der Absatz ist um 9 Prozent geschrumpft, nur noch knapp jedes fünfte verkaufte Spiel ist für den PC.

Gute Aussichten

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die SIEA mit einem deutlichen Gesamtumsatzwachstum für die Schweizer Entertainment-Branche. Besonderes Potential sieht der Branchenverband vor allem bei den Spielen. «Der Absatz der Spiele dürfte sich um mehr als 10 Prozent erhöhen», sagt dazu SIEA-Geschäftsführer Peter Züger. Einer Studie von Marktforscher Nielsen Games zufolge, nimmt Gaming in der Schweiz einen immer grösseren Stellenwert ein, wobei der Anteil der Frauen, die das Spielen entdecken, stetig zunimmt. (Susann Klossek)


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